Die Rehabilitation für das 20-Tore-Debakel in Rheinhausen glückte. Mit 11:10 gewann Handball-Regionalliga-Schlusslicht HSG Augustdorf / Hövelhof gegen GWD Minden II sogar eine Halbzeit. Doch das alles reichte Eckart Bracksiek nicht. Nach der 20:25-Niederlage gefiel sich der HSG-Coach in der Rolle des moralischen Siegers.

Bereits unmittelbar nach dem Abpfiff hatte Bracksiek die GWD-Reserve "mit ihren Bundesliga- und Nationalspielern" als "Millionentruppe" bezeichnet. Die Musketiere dagegen seien mit zwei A-Jugendlichen angetreten (Uecker, Görder). Als Bracksiek auf der öffentlichen Pressekonferenz über die frühe rote Karte gegen Dübener (9.) lamentierte und über die Schiedsrichter lästerte, platzte seinem Mindener Kollegen der Kragen. "Ich ringe mit der Fassung. Das ist doch unmöglich, die 20:25-Niederlage jetzt den Schiris in die Schuhe zu schieben. Das geht gar nicht. Henry Blatter schlägt unseren Spielern dreimal klar ins Gesicht - so etwas ist einer Regionalligamannschaft unwürdig", ließ Niels Pfannenschmidt Bracksieks Polemik nicht unkommentiert stehen.

Minden suchte in der ersten Hälfte seinen Rhythmus und kam erst nach neun Minuten zum ersten Treffer. Angeführt vom erfrischend auftrumpfenden Lasse Bracksiek und einem stark haltenden Ronny Krüger hielt Augustdorf lange Zeit gut dagegen. Für die Vorentscheidung sorgte nach dem 13:13 der einst aus Blomberg an die Weser gewechselte Janis Helmdach mit vier Treffern in Folge. Trotz dritter Zeitstrafe gegen Blatter (53.) kam Augustdorf vom 14:20 noch einmal auf 19:22 heran.