Die Stimme von Diethard von Boenigk, Trainer des Handball-Zweitligisten HSG Augustdorf / Hövelhof, ist etwas angekratzt. "Das hat aber nichts mit dem Spiel gegen Spenge zu tun, sondern eher mit einem leichten grippalen Effekt", betont der 49-Jährige vor der Partie bei Eintracht Hildesheim.

Die Derby-Niederlage war unter der Woche natürlich auch ein Thema. "Ich glaube, einigen Spielern ist manchmal gar nicht bewusst, was sie da machen. Sie müssen einfach den Kopf einschalten. Dazu gehört, sich den aktuellen Spielstand und die verbleibende Spielzeit vor Augen zu führen und zu überlegen, was sie im Training mit auf den Weg bekommen haben", fordert der Coach.

Durch drei verschenkte Punkte vor eigener Kulisse (neben der Derby-Niederlage ein 26:26 gegen Dessau) sind die Lipper unter Zugzwang geraten. Von Boenigk zog deshalb unter der Woche das Training "etwas an", denn es mache ja keinen Sinn, jetzt auf die Truppe einzuprügeln. Zudem ließ er das Überzahlspiel üben. "Das wird auch in den nächsten ein, zwei Wochen ein Schwerpunkt sein. Einige scheinen zu denken, dass eine Überzahl ein Nachteil ist", sagt von Boenigk.

In Hildesheim wollen die Lipper ihre Stärken ausspielen. Über 60 Minuten soll Tempo gemacht und konzentriert zur Sache gegangen werden. "Beim Tabellenführer zu spielen, ist eine sehr interessante Aufgabe, bei der wir uns taktisch etwas einfallen lassen werden. Aber die Taktik spielt nur die zweite Geige, wenn wir uns zu viele Ballverluste und Fehlwürfe erlauben", weiß der Augustdorfer Trainer.

Personell können die Augustdorfer fast aus dem Vollen schöpfen. Dennis Gote hat seine Verletzung auskuriert, so dass nur Jens Klöpping (Kniebeschwerden) nicht zur Verfügung steht. Gote habe noch konditionelle Defizite, so von Boenigk, der auf der halbrechten Position auf den starken Stukalin setzt.