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Team HandbALL | LZ vom 14.11.05 (Oliver König) | 14.11.05
Eigentlich war alles klar. 19:17 führten die Augustdorfer Zweitliga-Handballer sechs Minuten vor Derby-Ende gegen TuS Spenge. Das Ganze bei Überzahl und angedeutetem Zeitspiel. Doch Trainer-Fuchs Walter Schubert war ganz schlau, zog die grüne Karte und bat die Gäste zur Auszeit. Mit Wiederaufnahme der Partie wuchtete Rüter mit einem Freiwurf den Ball zum 18:19 ins Netz. Die Wende war eingeleitet und Spenge gewann noch mit 22:20 (7:11).

"Das war eine Duseligkeit, eine Dämlichkeit", konnte HSG-Coach Diethard von Boenigk seine Enttäuschung nicht verbergen. Denn weitere Blicke in die Statistik verrieten: Die Musketiere führten 11:7, 13:8, 14:9 oder 15:11. "Wenn man sieht, was wir uns im Training erarbeiten, dann geht man eigentlich davon aus, dass mehr geht. Sprechen und reden allein nützt nichts, wir müssen die Punkte einfahren", gab die Leistung seiner Mannschaft dem 49-Jährigen erneut große Rätsel auf.

Ein Punkt wurde gegen Dessau liegen gelassen, zwei gab die HSG als höflicher Gastgeber nun an Spenge weiter. Von Boenigk: "Heute haben die cleveren Jungs von Spenge eben Danke gesagt." Augustdorf allein brachte die Truppe aus dem Kreis Herford, die beim 16:15 (44.) das erste Mal in Führung lag, zurück ins Spiel. "Unser Angriffsspiel hatte keinen Durchschlag mehr", schüttelte Teammanager Stephan Neitzel mit dem Kopf. Zu sehr schienen sich Feldmann, Schindelhauer und Sauerland auf die Treffsicherheit von Wladimir Stukalin (acht Tore) verlassen zu haben. "Wir führen 19:17 bei eigener Überzahl - da würde ich mir meine Gedanken machen", verstand HSG-Geschäftsführer Friedhelm Brune die Welt nicht mehr.

Da passte es ins traurige HSG-Bild, dass mit Rüdiger Traub und Stefan Dessin ausgerechnet zwei ehemalige Augustdorfer die Fäden im Spenger Spiel zogen. "Wir haben zur richtigen Zeit die Aufholjagd gestartet und versucht, über den Kampf zurück in die Partie zu finden. Dann läufst du noch zwei, drei Tempogegenstöße", hatte der Mann mit der Nummer zehn das Erfolgsrezept parat. Und für ihn war klar, dass in diesem Jahr in dieser Liga alles passieren kann. Darum hob auch Diethard von Boenigk warnend den Zeigefinger: "Bei der Dichte müssen wir aufpassen, dass uns die drei Punkte, die wir liegen gelassen haben, nicht noch weh tun."


Derby-Kampf: Gar nicht zimperlich ging Spenges Stephan Wilmsen (links) hier mit dem Augustdorfer Benedikt Schindelhauer um und kassierte prompt eine Zeitstrafe.
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