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Team HandbALL | LZ vom 13.11.17 (Oliver König) | 13.11.17
Micky Reiners und Thorsten Lehmeier sind lange im Handball-Geschäft unterwegs. Doch so etwas wie am Samstag hatten der Trainer der HSG Augustdorf / Hövelhof und der Sportliche Leiter des TuS Bielefeld-Jöllenbeck noch nicht erlebt. Nach zwei schweren Verletzungen baten die Handball-Oberligisten die Schiris darum, das Spiel abzubrechen.

41 Sekunden vor Ende der ersten Hälfte waren die Augustdorfer Leonhard Janzen und Florian Hengsbach am gegnerischen Kreis mit voller Wucht zusammengeprallt und sanken zu Boden. Da gleichzeitig (!) die Augustdorfer Sebastian Rumniak und Sven Suton auf dem Feld lagen, kümmerten sich die Physiotherapeuten beider Klubs, Trainer Micky Reiners und Spieler beider Teams um die Akteure. Während Rumniak und Suton wieder aufstanden, gestaltete sich die Lage bei Janzen und Hengsbach komplizierter. Rückraumspieler Leonhard Janzen schleppte sich zur Bank, wurde aber rund 25 Minuten lang in einem Geräteraum betreut. Kreisläufer Florian Hengsbach musste etwa 25 Minuten lang auf dem Feld behandelt werden, ehe er abtransportiert werden konnte. Beide kamen mit Halswirbelverletzungen in Bielefelder Krankenhäuser. Janzen hat es mit einer Prellung wieder verlassen. Wie Verantwortliche der HSG mitteilten, ist Florian Hengsbach operiert worden.

Nach kurzer Beratung waren sich die Verantwortlichen beider Vereine einig, die Partie beim 16:11 für die Gastgeber nicht fortführen zu wollen. "Nicht eine Sekunde hat Jöllenbeck darüber diskutiert. Das ist eine faire, sportliche und richtige Entscheidung", sagte HSG-Coach Micky Reiners. Augustdorf hatte die Unterstützung aus Jöllenbeck. "Da gibt es doch keine zwei Meinungen. Das sind Szenen gewesen, die möchtest du nicht wieder sehen", meinte Thorsten Lehmeier.

Staffelleiter Andreas Tiemann respektiert die Entscheidung und hat das Duell neu angesetzt.

Eine völlig richtige Entscheidung
Von Oliver König

Derby hin oder her. Punkte hin oder her. Zwischenstand hin oder her. Das Sportliche ist am Samstag in der Augustdorfer Witex-Halle in den Hintergrund getreten. Auch der Applaus der vielen Zuschauer nach Bekanntwerden der Entscheidung hat gezeigt: Das Spiel Augustdorf gegen Bielefeld-Jöllenbeck nach den schweren Verletzungen abzubrechen, war völlig richtig. Es war angenehm mit anzusehen, wie fair beide Klubs miteinander umgegangen sind und keine Diskussionen über ein Für und Wider führen mussten. Respekt davor. Auch davor, wie die Sportler zusammenhalten. Noch am späten Samstagabend hatte Augustdorfs Trainer Micky Reiners an die 30 SMS und mehrere Anrufe auf seinem Handy, mit denen sich Trainerkollegen und Spieler anderer Klubs nach dem Gesundheitszustand der verletzten Akteure erkundigten.
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