Verdammt viel hat für den Handball-Oberligisten HSG Augustdorf / Hövelhof am Samstagabend auf dem Spiel gestanden, doch er hat dem Druck standgehalten. Die Lipper gewannen das so wichtige Heimspiel gegen den TuS Ferndorf II mit 29:26 (12:11) und feierten damit am sechsten Spieltag den ersten doppelten Punktgewinn.

Entsprechend groß war die Erleichterung im Augustdorfer Lager. "Das war ganz wichtig, und wir haben gesehen, dass bestimmte Dinge funktionieren. Sicher sind 4:8 Punkte nicht das, was wir erwartet hatten. Da fehlen schon zwei Zähler", meinte HSG-Trainer Micky Reiners.

Seine Truppe war schlecht in die Partie gekommen und lag nach 18 Minuten mit 4:8 hinten, doch mit einem bemerkenswerten 6:0-Lauf innerhalb von sieben Minuten wendete sie das Blatt. Vor allem ein Mann machte in dieser Phase auf sich aufmerksam: Lennart Pieper. Der Coach wechselte ihn für Sven Suton auf der Spielmacherposition ein, und Pieper zahlte das Vertrauen voll zurück. "Er hat gut Regie geführt und Verantwortung übernommen. Er hat sehr häufig die richtigen Entscheidungen getroffen", lobte Micky Reiners.

Über 16:14 (36.) setzten sich die Hausherren auf 19:14 (40.), 23:16 (44.) und 24:17 ab. Ein klarer Sieg zeichnete sich ab, aber in den letzten Minuten schmolz der Vorsprung. Die Augustdorfer Aktionen wurden hektischer. "Da sind wir ein wenig in Panik verfallen. Dann hast du die Anzeigetafel immer vor Augen - und der Kopf arbeitet", beschrieb Reiners die Schlussphase. Doch die HSG setzte sich durch und war heilfroh über die zwei Punkte. Bei aller Freude merkte Micky Reiners auch an: "Wir befinden uns in einem Lernprozess und müssen weiter viel arbeiten."

Honerkamp wieder dabei, Skrobic fehlt
Während der eine auf dem Spielberichtsbogen fehlte, tauchte der andere wieder auf dem Feld auf. Nemanja Skrobic hatte in seiner serbischen Heimat private Dinge zu regeln und verpasste die Partie gegen Ferndorf II. Trainer Micky Reiners hofft, dass er Skrobic am nächsten Spieltag in Hemer wieder einsetzen kann. Dagegen kehrte David Honerkamp nach seiner Schulterverletzung (starke Prellung) zurück. "Die ist sehr schmerzhaft. Doch er hat auf die Zähne gebissen, und es ist ihm hoch anzurechnen, dass er gespielt hat", meinte Trainer Micky Reiners. Etwas eher "Feierabend" hatte am Samstagabend Florian Hengsbach, nachdem er nach 55 Minuten seine dritte Zeitstrafe bekam.