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Team HandbALL | LZ vom 23.12.02 | 23.12.02
Ideenlos, mutlos, verkrampft. Trotz der mit Abstand schlechtesten Saisonleistung fuhr Handball-Zweitligist HSG Augustdorf/Hövelhof im Kellerduell gegen die Reinickendorfer Füchse beim 29:25(15:13)-Sieg die so wichtigen zwei Punkte ein.

HSG-Vorstandsmitglied Friedhelm Brune brachte es nachher auf den Punkt: "Das war Abstiegskampf pur." So richtige Freude wollte bei den Akteuren nach dramatischen 60 Minuten daher nicht aufkommen. Zu sehr steckte die eigene schwache Leistung in den Köpfen und gab genügend Anlass zum Nachdenken. "Wir wollten mit aller Macht gewinnen und waren wahrscheinlich ein wenig übermotiviert", suchte Rolf Hermann als einer der ersten nach Gründen. Er selbst hatte sich bereits nach 40 Minuten mit einer roten Karte verabschiedet, nachdem er dem Berliner Schücke bös in die Parade gefahren war.

Von Verunsicherung war bei den Hausherren zunächst nichts zu sehen. Sie erwischten einen guten Start und lagen scheinbar sicher auf der Siegerstraße. Die ohne ihren verletzten Regisseur Stupar angereisten Hauptstädter witterten dann aber wenige Minuten nach dem Seitenwechsel ihre Chance. Augustdorf/Hövelhof produzierte in nur vier Minuten vier Fehlwürfe am Ende der zweiten Halbzeit waren es derer 14 , und den Füchsen gelang beim 16:15 (34.) die erste Führung. Spätestens jetzt war jedem der 550 Zuschauer klar: Das wird ein enges Ding. Die Nervosität auf der Tribüne und auf dem Feld stieg. Neben der unglaublichen Fehlwurf-Quote fiel die spielerische Schwäche ins Gewicht. Die Außen wurden so gut wie gar nicht eingesetzt, und auch über den Kreis lief nichts. "Warum machen wir nur so viele Fehler? Die Fans müssten uns auswärts sehen. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht", zuckte nicht nur Kreisläufer Jens Freier mit den Schultern.

Also gab es sechs Minuten vor dem Abpfiff, als der Tabellenvorletzte aus Berlin mit 25:24 in Führung lag, nur eins: Über den Kampf zurück ins Spiel finden. Norman Kern hütete für Georgios Triantafillou das Tor, Jens Lause übernahm die Spielmacherrolle und die Deckung setzte auf die offensivere Variante. Da die Gäste zudem in der heißen Endphase auf die beiden verletzten Schücke (Schulter) und Deffke (Platzwunde) verzichten mussten, legten die Musketiere einen 5:0-Schlussspurt hin und retteten die beiden Punkte über die Ziellinie.

Erleichterung bei allen Beteiligten. "Das klein bisschen mehr Potenzial hat den Ausschlag gegeben. Einen Jens Lause hatten die eben nicht", wusste HSG-Trainer Heiko Bonath bei wem er sich zu bedanken hatte. Gäste-Coach Jörg Herrmann nahms derweil locker: "Für die Zuschauer war es doch ein optimaler Verlauf. Bis zur 50. Minute haben wir uns teuer verkauft."

Wie goldwert der doppelte Punktgewinn war, zeigte sich spätestens beim Blick auf die Fernseh-Tabelle im Foyer. Tarp und Ahlen spielten unentschieden, Bernburg punktete gegen Stralsund. Friedhelm Brune wollte denn auch nichts beschönigen. "Die Situation haben wir nicht erwartet. Aber auswärts spielen wir eins, zwei Klassen besser." Die Gründe für die Diskrepanz zwischen Auswärts- und Heimspielen konnte aber auch er nicht beantworten.


Rüdiger Traub setzt sich am Kreis durch
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