"Das war eine überragende Mannschaftsleistung." Noch ein wenig außer Atem griff Teammanager Stephan Neitzel zum Handy und übermittelte die frohe Botschaft vom 27:24 (14:11)-Sieg der HSG Augustdorf / Hövelhof in der 2. Handball-Bundesliga bei der HSG Niestetal-Staufenberg.

Viel hatten sich die Musketiere gestern Abend für das Auswärtsspiel bei der neuen Spielgemeinschaft vorgenommen. "Wir wollten nach dieser Begegnung unbedingt auf den Kontrahenten herabblicken können", stellte Neitzel die Marschroute heraus. Ein Ziel, das die Gäste denn auch von der ersten Minute an konsequent verfolgten und den Grundstein wieder einmal in einer glänzenden Deckungsarbeit legten. Allerdings wäre der Plan von Trainer Diethard von Boenigk nach 20 Minuten beinahe durchkreuzt worden. Die Schiedsrichter ahndeten den vergebenen Siebenmeter von Christaki Kolios als "absichtlichen Kopftreffer" und zeigten dem HSG-Linksaussen die rote Karte. Neitzel: "Eine übertriebene Entscheidung." Nun war viel Improvisation gefragt. Mal war Michael Feldmann auf Außen zu finden, dann wieder Christian Grunow, auf der anderen Seite bekleidete Rico Bonath die Rechtsaußen-Position und im Rückraum wechselte Benedikt Schindelhauer von rechts in die Mitte - es wurde mächtig viel rotiert. Für die Augustdorfer scheinbar kein Problem, hatten sie ihren Gegner doch bis weit in die zweite Halbzeit im Griff. Erst beim 22:21 - erst die zweite Führung nach dem 1:0 - witterten die Hausherren vor 400 Zuschauern ihre Chance. "Das war schon eine gute Mannschaft und der starke Rui war nur schwer zu kontrollieren", lobte Stephan Neitzel.

Doch die Musketiere hatten einen überragenden Sebastian Sauerland in ihren Reihen. Mit drei Treffern auf Reihe in den letzten zweieinhalb Minuten entschied der ex-Duderstädter die Partie. Neitzel: "Trotz des Ausscheidens im Pokal: Wir haben eine gute Woche hinter uns."