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Team HandbALL | Bernd Großmann | 28.05.12
Die Handball-Oberligasaison ist zwar beendet, aber noch längst nicht alle Entscheidungen gefallen. Als Meister, das stand schon am drittletzten Spieltag fest, hat mit dem VfL Gladbeck die eindeutig beste Mannschaft der Rückrunde den Sprung in die 3. Liga geschafft. Die Schützlinge von Holger Krimphove hatten zwar zunächst einige Mühe, in den Spielrhythmus zu finden, hatten nach fünf Runden schon drei Niederlagen auf dem Konto. Doch dann konnten sie sich stabilisieren, waren schon zur „Halbzeit“ an der Tabellenspitze und gaben bis zum Titelgewinn nur noch zwei Zähler (in Möllbergen) ab. Dass sie danach zweimal patzten, blieb folgenlos.

In die Röhre schauten die drei mit allerhand Ambitionen gestarteten Ex-Drittligisten. Für den TuS Spenge, nach der Hinrunde nur Fünfter, war der Vorstoß zur Vizemeisterschaft am letzten Spieltag ein kleiner Trost. Das 25:30 gegen Gladbeck blieb zwar die einzige Heimniederlage, gab aber die Richtung vor. Und auch im Rückspiel (21:27) musste der übrigens die deutlich beste Abwehr stellenden TuS die Überlegenheit des Meisters anerkennen.

Mit 972 Toren stellte der Soester TV den stärksten Angriff, was nicht zuletzt auf die offensiv ausgerichtete Abwehr zurückzuführen war. Die Schützlinge von Dirk Lohse hätten vielleicht sogar ganz oben angreifen können, wenn da nicht die punktlosen WintermonateDezember/Januar gewesen wären. Nach fünf Niederlagen hintereinander zwölf abgerutscht, legte der STV die eindrucksvollste Siegesserie der ganzen Saison hin und stürmten mit den 24:0-Punkten noch auf den dritten Platz, verrängten dadurch die am Finaltag spielfreie HSG Menden-Lendringsen, die sich ebenfalls als in der Rückserie enorm stabil erwies, neun der letzten zehn Spiele für sich entschied. In der Hönnestadt war man insgesamt sehr zufrieden, auch wenn der tolle Start (trotz schwerem Startprogramm zwei Wochen lang Spitzenreiter) kurzfristig höhere Ambitionen aufkommen ließ.

Enttäuscht hingegen war man bei der HSE Hamm, denn die direkte Rückkehr in die 3. Liga schien nach sieben Siegen hintereinander und fünfmaliger Tabellenführung durchaus realistisch. Doch weil nach dem Patzer in Bergkamen auch in Gladbeck und Spenge keine Punkt heraussprangen, gab es trotz langer Zeit glänzender Heimbilanz (nur die letzten drei Partien auf eigenem Parkett wurden verloren) keine Chance mehr, oben anzugreifen.

Aufgrund ihrer schwankenden Leistungen kam die erneut mit einer starken Defensive aufwartende HSG Augustdorf / Hövelhof nicht über den sechsten Platz hinaus. An guten Tagen wurden sogar Topteams bezwungen, doch es gab zu viele Ausreißer nach unten. Schlusslicht der Teams mit positivem Punktekonto, die sich niveaumäßig deutlich vom Rest des Feldes absetzten, wurde die SG Schalksmühle-Halver. Rang sieben ist für ein Team, dass Ende November mit 21:3-Punkten die Konkurrenz von oben grüßte und den zweitstärksten Angriff stellte, alles andere als befriedigend. Allerdings war der Leistungsabfall in der Rückserie auch auf den kleinen Kader und personelle Unterstützung für die um den Landesliga-Verbleib kämpfende Reserve geschuldet.

Auch der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck wird die Saison als eher missraten abhaken und als Randnotiz mitnehmen, dass er immerhin einmal (am ersten Spieltag) die Tabelle angeführt hat. Die punktgleich eingekommene Reserve des VfL Eintracht Hagen hingegen ist mit ihrer Ausbeute als Aufsteiger mehr als zufrieden. Gestützt auf einem spektakulären 8:2-Start, geriet die junge Siggemann-Sieben, obwohl in der Endphase noch Akteure an die „Dritte“ abgebend, nie in Abstiegsgefahr – und muss doch befürchten, in die Verbandsliga abgeschoben zu werden, wenn die eigene Erstgarnitur nicht durch das Schlupfloch Drittliga-Relegation schlüpfen kann.

Recht launisch präsentierten sich die langen Kerls des ASV Hamm II. Ihr Highlight setzten sie schon am 4. Spieltag mit dem 31:28-Sieg in Gladbeck, wurden dafür im Rückspiel aber mit 22:35 überrollt – womit schon die ganze Bandbreite ihrer Leistungsschwankungen erklärt ist. Dank der Heimstärke musste jedoch nie um den Klassenverbleib gebangt werden.

Das ah beim Nachbar HC TuRa Bergkamen schon anders aus. Der 6:2-Auftakt schien auf eine sorgenfreie Saison hinzudeuten, doch dann gab es erste Rückschläge, wurde aus den ersten sechs Heimspielen des neuen Jahres gerade mal ein Punkt ergattert. Ausgerechnet bei der HSE Hamm, die man schon daheim bezwungen hatte, platzte der Knoten, wurde das entscheidende Polster zur recht sparsam punktenden Konkurrenz geschaffen.

Der HSG Gütersloh reichten sieben Siege und der bessere direkte Vergleich gegenüber dem Aufsteiger TuS Möllbergen zum zwölften Platz. Oft genug ließ die Form zu wünschen übrig, holte die HSG gegen Schlusslicht TSV Hahlen, das vom 2. Spieltag an die „Rote Laterne“ trug und erst zu punkten anfing, als der Abstieg trotz des überragenden Torjägers „Henner“ Thielking bereits beschlossene Sache war, nur einen Zähler. Aber Möllbergen machte es nicht besser, lief trotz des 23:22-Sensationserfolges über Gladbeck der Musik hinterher und kam erst im Endspurt (5;1-Punkte) ganz dicht an die jetzt auf das Scheitern der Hagener Drittliga-Truppe hoffenden Gütersloher heran.

Der Ruhrgebiets-Handball verliert nicht nur Gladbeck an die 3. Liga, sondern auch den SV Teutonia Riemke Richtung Verbandsliga. Nach der Hinrunde war die Welt noch in Ordnung, doch dann kassierten die Schützlinge von Dieter Lenz neun Niederlagen in Serie, wurde aufgrund der schwachen Rückraumleistungen überhaupt nur eine Partie (gegen ASV II) gewonnen.
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