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Team HandbALL | Bernd Großmann | 08.02.11
Wenn Überraschungen das Salz in der Suppe sind, dann bot der 17. Spieltag der Handball-Oberliga reine Diätkost, denn es gab sieben Favoritensiege, von denen sechs auch noch sehr deutlich ausfielen.

VfL Gladbeck – Soester TV 46:34 (20:17)
So revanchierte sich Spitzenreiter VfL Gladbeck eindrucksvoll mit 46:34 gegen den Soester TV für die erlittene Hinspielniederlage. 40 Minuten lang lieferten sich beide Teams ein ebenso torreiches wie spannendes Duell, doch nach dem 27:25 glückte den Schützlingen von Holger Krimphove ein Zwischenspurt zum 34:27, der in erster Linie auf einige Glanztaten des bis dahin nur durch seine Bogenlampe zum 7:4 aufgefallenen Keepers Tim Deffte zurückzuführen war. Da neben Goalgetter Klasmann auch Mollenhauer die Freiräume durch Manndeckung für den dennoch torgefährlichen Kintrup nutzte, hatten die Soester trotz starker Offensivszenen letztlich keine Chance, zumal Coach Dirk Lohse ohne Eckervogt und Linksaußen Wunderlich die Alternativen fehlten und Torjäger Loer grippgeschwächt war. Zudem musste Praest nach herbem Zusammenprall mit S. Deffte mit Beckenprellung ins Krankenhaus (20.).

VfL-Tore: Klasmann (13/4), Kintrup (8), Mollenhauer (8), Kunze (5), Marcinowski (5), Schmedt (4), Deffte (1), Mazur (1), Müller (1). STV-Tore: Ketterer (7), Rückert (7), Schrage (6), Loer (4/2), Luther (3), Jaschke (2), Praest (2), Flor (2), Önder (1)

HSG Menden-Lendringsen – ASV Hamm 35:24 (16:10)
Der ASV Hamm kassierte bei der laneg wie aus einem Guss spielenden HSG Menden-Lendringsen eine derbe 24:35-Packung. Während die Hönnestädter Fans ihre Helden wie Keeper Kohl und Kreisläufer Heunemann bejubelten, die wesentlich zum 12:6 (21.) und 34:22 Vogler-Kempatrick nach Zuspiel des starken Genau) beigetragen hatten, herrschte beim abstiegsbedrohten Gast miese Stimmung. „Ich hatte den Eindruck, als sei meine Mannschaft nur nach Menden gefahren, um dort einmal ordentlich warm zu duschen“, machte der Hammer Spielercoach Carsten Schröder seinem Unmut deutlich Luft. Ähnlich äußerte sich ASV-Teamleiter Markus Lehmkemper: „Ich bin maßlos enttäuscht, das war ein Trauerspiel.“ HSG-Coach Björn Wißuwa freute sich über die Reaktion auf die Soest-Pleite: „Die Mannschaft hat erstmals in dieser Saison über volle 60 Minuten guten Handball gespielt.“

HSG-Tore: Genau (7), Heunemann (6), Becker 5), Vogler (4), Loos (3), B. Wittke (3), Zenka (2), P. Wittke (2), Müller (2/2), van der Hurk (1), ASV-Tore: Mund (5/1), Hohelüchter (4), Geukes (4), Höflich (3/1), Degen (3/1), A. Dressel (1), Ruby (1), Bicker (1), Ruhrmann (1), Lodenkemper (1)

HSG Augustdorf / Hövelhof – Ibbenbürener SpVg 32:23 (16:12)
Die HSG Augustdorf / Hövelhof machte ihren 500 Fans ebenfalls viel Spaß, fertigte sie doch die Ibbenbürener SpVg nach zähem Beginn (0:3) noch mit 32:32 ab. Co-Coach Udo Schildmann lobte: „Wir haben recht effektiv agiert und unsere Fehlerzahl in einem überschaubaren Rahmen gehalten.“ Das gilt vor allem für die Phase, als aus dem 9:9 (20.) ein 29:19 (48.) wurde. Allerdings droht Kemény mit Rückenverletzung länger auszufallen. „Gegen eine Spitzenmannschaft reicht es bei uns im Moment nur für 20 bis 25 Minuten“, so ISV-Trainer Thorsten Heil, der ohne Richter und Windmann (Arm ausgekugelt nach zehn Minuten) kaum noch Wechselmöglichkeiten besaß.

HSG-Tore: Görder (8), Hofmann (6), Kaltenborn (4), Lutschizki (4), Hengsbach (3), Imre (2), D. Gote (2), Kemeny (2/1). ISV-Tore: Wiedemann (5), Honerkamp (5), Jäger (4), Elbert (3), Hüsener (3), Westkamp (2), Langhoff (1)

TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck – TSV Hahlen 35:26 (16:12)
Zwar nicht wie erhofft mit reichlich Kontertoren, dafür aber guten Anspielen an den auch bei Abprallern stets hellwachen Kreisläufer Heins hielt der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck auch ohne Linkshänder Kopschek den OWL-Rivalen TSV Hahlen mir 35:26 auf Distanz. „Zufrieden bin ich nicht, weil wir uns in der Abwehr nach dem guten 8:3-Start haben einschläfern lassen“, kritisierte TuS-Coach Walter Schubert. Tatsächlich kam Hahlen, obwohl Thielking recht wirkungslos blieb, auf 10:8 heran und blieb bis zum 22:20 auf Tuchfühlung, ehe Bielefelds Keeper Kern zur Hochform auflief und den Weg zum Zwischenspurt auf 26:20 ebnete. Danach ergaben sich die Meyer-Schützlinge, die ohne Jan und Marc Pohlmann ohnehin nur Außenseiterchancen besaßen, ihrem Schicksal.

TuS-Tore: Gojacic (13/5), Heins (7), Hoff (6), Jahr (3), Niehaus (2), T. Grothaus (2), Hippe (1), Volmer (1). TSV-Tore: Thielking (7/4), Stübber (6), Rohlfing (4), Hilla (3), Meyer (3), Rüter (2),Walther (1)

TV Verl – SV Teutonia Riemke 28:30 (13:11)
Fehlenden Wechselmöglichkeiten kosteten den Vorletzten TV Verl eine lange in der Luft liegende Überraschung gegen eine nach 9:1-Punkten in Serie unerwartet lasch auftretende SV Teutonia aus Riemke. Über weite Strecken dominierten die Gottwald-Schützlinge, steuerte bis zum 24:21 auf Siegkurs. „Ich dachte schon, das wird nichts mehr, denn ich habe mein Team lange nicht wiedererkannt. Das war viel Armut“, räumte Bochums Coach Dieter Lenz ein. Aber gerade noch rechtzeitig nutzten die Gäste ihre stärker besetzte Bank und damit konditionelle Vorteile, drehten vor allem Eisberg und Speckamp auf und wendeten mit einer Sechser-Serie das Match. „Ein Mann mehr“, meinte deshalb auch TV-Trainer Lars Gottwald auf die Frage, woran es im Endeffekt gefehlt hat.

TV-Tore: Klöpping (8), Fröbel (5), Niehüser (5), Diekmann (5/3), Dittrich (3), Lützkendorf (1), Reithage (1). SVT-Tore: Speckamp (6), Eisberg (6), Al-Youssef (4), Aufermann (4/3), Samija (3), Driesel (3), Geukes (2), Schröder (2)

HC TuRa Bergkamen – TV Menden-Schwitten 36:29 (19:12)
Mit dem ersten Sieg im neuen Jahr baute der HC TuRa Bergkamen eiene größere Distanz zur Abstiegszone auf, während die Lage für Aufsteiger TV Menden-Schwitten nach dem 29:36 immer kritischer wird. Ein Bergkamener Blitzstart (8:1, 11.) war ausschlaggebend für die gute Laune der 150 Fans. Vor allem Rechtsaußen Heinemann war von der TVS-Deckung überhaupt nich zu stoppen, lieferte seine deutlich beste Partie im HTC-Dress. Auch die Rote Karte für Römermann (25.) sowie die doppelte Manndeckung gegen Katsigiannis und Weßeling brachte Reichenberger-Sieben nicht aus dem Tritt, zumal Keeper Massat etliche Glanzparaden bot. Beim Gast taute Torjäger Trattner erst nach dem Wechsel auf, resümierte Spielertrainer Tihomir Knez kritisch: „Das war eine inakzeptable Leistung von uns allen, darüber müssen wir uns Gedanken machen.“

HC-Tore: Heinemann (11/3), Gallus (7), Katsigiannis (5), Pohl (4), Weßeling (3), Baykan (2), Lingstädt (2), Kleeschulte (1), Maurer (1). TVS-Tore: Trattner (9), Knez (7/2), Klein (6/1), Becker (2), Gudat (2), T. Harnischmacher (1), Pasche (1), Spiekermann (1)

HSG Lemgo II – VfL Mennighüffen 42:23 (19:12)
Die HSG Lemgo II machte bei ihrem 42:23 über Schlusslicht VfL Mennighüffen den Unterschied zwischen Titelanwärter und künftigem Verbandsligisten deutlich. Das Hinspiel hatte Lemgo nur hauchdünn gewonnen und befolgte deshalb die Anweisung von Coach hatte Niels Pfannenschmidt, voll konzentriert zu verteidigen und dann konsequent aufs Tempo zu drücken. Schon nach 23 Minuten war ein Zehn-Tore-Vorsprung (17:7) perfekt. Und weil Lemgo auch im Positionsangriff klare Vorteile besaß, wurde es für die Truppe von Frank Käber („Lemgo hat gezeigt, wo wir sportlich momentan stehen") richtig bitter.

HSG-Tore: Werner (11), Possehl (5), Prüßner (5), Haenen (5/3), Niemeyer (4), Binder (4), Schmidt (4), Wong (2), Rauchschwalbe (2). VfL-Tore: Baltic (9/7), Paland (5), Theise (3), Kiel (2), Daumann (1), Bextermöller (1), L. Budde (1), Bolte (1)

Torschützen
Im direkten Duell der beiden bislang herausragenden Schützen der Handball-Oberliga hatte der Gladbecker Christopher Klasmann gegenüber dem Soester Max Loer mit 13 zu 4 klar die Nase vorn und durchbrach gleichzeitig die 150er-Marke. Hinter den Lemgoer Arjan Haenen schob sich der Schwittener Philip Trattner als insgesamt bester Feldtorschütze auf Rang vier vor. Mit Jasmin Gojajic (Bielefeld) und dem Gladbecker Michael Kintrup gehören zwei weitere Schützen zum jetzt 13 Mitglieder umfassenden „Club der Hunderter“. Hier der aktuelle Stand:

Klasmann (Gladbeck) 151/27
M. Loer (Soest) 142/58
Haenen (Lemgo II ) 138/44
Trattner (Schwitten) 130
Kopschek (Bielefeld) 129/18
Katsigiannis (Bergkamen) 127/33
Thielking (Hahlen) 127/42
Wiedemann (Ibbenbüren) 124/24
Knez (Schwitten) 117/32
Gojacic (Jöllenbeck) 111/42
Genau (Menden-Lendr.) 109/4
Kemeny (Augustdorf) 105/60
Kintrup (Gladbeck) 102
Jäger (Ibbenbüren) 99/4
Zöllner (Gütersloh) 93
Görder (Augustdorf) 88
Weßeling (Bergkamen) 87/1
Binder (Lemgo II) 86/7
Klein (Schwitten) 86/13
Degen (Hamm) 86/20
Praest (Soest) 84
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