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Team HandbALL | Bernd Großmann | 26.10.10
Auch am 6. Spieltag der Handball-Oberliga gaben sich die mit positivem Punktekonto bedachten Teams keine Blöße, trennt sich immer deutlicher die Spreu vom Weizen.

Die HSG Augustdorf/Hövelhof warf sich mit einem 33:27 über den wackeren Aufsteiger TV Menden-Schwitten für das Gipfeltreffen in Lemgo ein, sorgte dabei frühzeitig (9:3, 15.) für klare Verhältnisse. „Das haben wir auch so gewollt“, resümierte Co-Trainer Udo Schildmann eine Partie, in der die Benyei-Schützlinge stets imstande waren, eine Schüppe draufzulegen. Die 500 begeistert mitgehenden Zuschauer waren bis zum 24:15 (40.) vollauf zufrieden, verziehen ihrem Team auch eine kleine Schwächephase. Den Gastgebern gelang es, Schwittens Spielertrainer Knez völlig aus dem Spiel zu nehmen – er blieb erstmals seit seinem Amtsantritt zu Landesligazeiten ohne Torerfolg. Da aber Trattner und Klein aufdrehten, gelang es dem Aufsteiger immerhin, den Rückstand nicht weiter anwachsen zu lassen.

Keinen Sieger gab es vor knapp 300 Besuchern im spannenden, aber niveauarmen Nachbarschaftsduell zwischen dem HC TuRa Bergkamen und dem ASV Hamm II, denn HCT-Keeper Masst wehrte den letzten Wurf von Lodenkemper ab, so dass es beim 29:29 blieb. Der selbst aktive eingreifende Hammer Trainer Andreas Kuno, weil sein Team überwiegend vorgelegt hatte, keineswegs zufrieden mit dem Remis, ärgerte sich vor allem, dass seine Abwehr kein Mittel gegen HCT-Regisseur Katsigiannis fand, der quasi im Alleingang mit zehn Toren im zweiten Abschnitt den Bergkamener Punkt sicherte. Da Gallus und Stratmann langfristig ausfallen, sah sich Bergkamens Coach Christof Reichenberger („Wir waren gut vorbereitet, haben unseren Spielplan aber nicht umgesetzt“) genötigt, mit Carsten Römermann einen hochgewachsenen Reservisten aufzubieten. Und der nutzte seine Chance, avancierte sogar zum Abwehrchef und wird im Kader bleiben.

Die Riesener Halle bleibt für den VfL Gladbeck ein Punktegarant, denn das 45:31 über Aufsteiger HSG Gütersloh war der 14. Heimsieg in Folge. Der Titelanwärter hatte zunächst einige Probleme, geriet mit 2:6 in Rückstand, woraufhin Coach Holger Krimphove eine Auszeit nahm. „Viel gesagt habe ich dabei nicht“, ging es Krimphove nur darum, seine Schützlinge an die Vorbesprechung zu erinnern. Und tatäschlich änderten sich die Kräfteverhältnisse rasch, drehte der VfL mit sechs Toren in folge zum 11:9 das Blatt und geriet auch nicht mehr in Bedrägnis, als die Gütersloher auf eine 4:2-Abwehr umschalteten. Je länger due Partie andauerte, desto größer wurde die Überlegenheit der Gladbecker, die das Tempo hochhielten und ihre Konter durch Schmedt und Klasmann präzise setzten. HSG-Trainer Hagen Hessenkämper bemängelte: „Wir verlassen unsere spielerische Linie, laufen auch nicht mehr entsprechend zurück und kommen dadurch trotz 31 geworfener Tore unnötig deutlich unter die Räder.“ Ihm fehlten aber auch, die Mittelmann Gast grippebedingt ausfiel, die personellen Alternativen. Stark agierte Kreisläufer Haubrock, der sich nur einen Fehlversuch leistete.

Nach erneut etwas stotterndem Beginn bezwang die HSG Lemgo II auch ohne ihren verletzten Hauptschützen Link (Schultersehnenentzündung) den SV Teutonia Riemke mit 32:26 und bleibt somit verlustpunktfrei. Die Bochumer hielten im ersten Abschnitt glänzend mit, machten sogar in Unterzahl einen 7:10-Rückstand wett. Allmählich aber setzte sich die individuelle Klasse der Pfannenschmidt-Schützlinge durch. Sie erhöhten den Druck, kamen durch aggressivere Abwehr zu etlichen Ballgewinnen und zogen über 23:19 bis auf 31:22 (56.) davon, was auch an den insgesamt 19 Paraden von Keeper Formella lag. „Im Positionsspiel hatten wir Lemgo sogar im Griff“, meinte SVT- Kapitän Marijo Samija, doch Coach Dieter Lenz erkannte: „Uns fehlen noch Konstanz und Kraft, um so einem Gegner über die volle Spielzeit Paroli bieten zu können.“

Wieder einmal Dramatik pur in der Walramhalle, wo die HSG Menden-Lendringsen den absolut ebenbürtigen Ex-Regionalligisten Ibbenbürener SpVg nach einer Berg- und Talfahrt mit 37:36 besiegte – und dabei gleich in zweifacher Hinsicht Glück hatte. Zum einen, weil die Unparteiischen ein HSG-Tor notierten, das sonst niemand auf der Rechnung hatte, zum anderen, weil Ibbenbürens letzter erfolgreicher Wurf durch Jäger, neben Wiedemann und Keeper Peters bester Akteur der Gäste, erst eine Sekunde nach der Sirene im Netz landete. Die Mendener hatten bärenstark begonnen und ihre 400 Fans bis zum 11:5 (12.) entzückt. Doch es gab auch Phasen, in denen wenig zusammenlief, was Ibbenbüren zum 27:28 nutzte. Noch einmal gelang es den Wißuwa-Schützlingen, sich ein wenig abzusetzen, aber selbst das 35:31 war noch kein Sieggarant. Weil Zenka nach Stürmerfoul auch noch eine Zeitstrafe kassierte, heiß es plötzlich 35:35, war es Genau per Doppelschlag vorbehalten, die makellose Mendener Heimbilanz zu wahren.

35 Tore, aber keine Siegchance für den TSV Hahlen, der dem Ex-Regionalligisten Soester TV mit 35:41 unterlag. Bis zum 10:8 durfte Coach Detlef Meyer auf eine Überraschung hoffen, doch letztlich wirkte sich das Fehlen von Kreisläufer Meyer und das zeitstrafenbedingte Ausscheiden von M. Pohlmann zu gravierend aus, zumal Goalgetter Thielking hervorragend abgeschirmt wurde. Der STV, der früh auf Rechtsaußen Flor verzichten musste, gefiel mit einer beweglichen Offensivdeckung um den vorgezogenen Praest, setzte sich auf 16:11 ab und war auch im torreichen zweiten Durchgang nicht zu gefährden. „Hahlen spielt gern ruhig und lange seine Angriffe aus. Das haben wir mit zunehmender Spielzeit immer besser unterbunden“, lobte Coach Dirk Lohse seine Schützlinge. Loers Hattrick zum 27:20 und zwei anschließende Siebenmeter-Paraden von Krechel brachten die Soester endgültig auf Kurs.

Gleich vier Rote Karte würzten das ostwestfälische Derby zwischen dem TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck und Schlusslicht VfL Mennighüffen. Obwohl die Gäste eine hervorragende Abwehrleistung boten, Keeper Triantafillou in Bestform agierte und Daumann im Angriff klug Regie führte, hieß es am Ende 25:19 für die Jöllenbecker, bei denen Gojacic, Kopschek und der vor einer Sperre stehende Hoff die entscheidenden Offensiv-Akzente setzten. Beim 10:11 lag der VfL letztmals vorne, kassierte dann fünf Gegentreffer in Serie, brachte sich aber erst durch zwei Zeitstrafen wegen Meckern in der Endphase um die Chance auf den ersten Saisonpunkt.

HSG Menden-Lendringsen – Ibbenbürener SpVg 37:36 (18:13). HSG-Tore: Genau (12/1), Loos (8), Goeke (6), Becker (5), Zenka (5), B. Wittke (1). ISV-Tore: Wiedemann (10/2), Jäger (8), Westkamp (6), Elbert (5), Richter (4), Hüsener (2), Fütterer (1).

HC TuRa Bergkamen – ASV Hamm II 29:29 (15:14). HCT-Tore: Katsigiannis (13/6), Weßeling (4), Pohl (3), Kleeschulte (3), Lingstädt (2), Dar. Nowaczyk (2), Baykan (2). ASV-Tore: Mund (9/5), Hohelüchter (6), Lodenkemper (5), Degen (4), Geukes (3), Ruhrmann (1), Höflich (1).

HSG Augustdorf/Hövelhof – TV Menden-Schwitten 33:27 (18:12). HSG-Tore: Kaltenborn (8), Bracksiek (5), Görder (5), Kemeny (5/2), Gote (4), Hengsbach (3), Lutschizki (2), Imre (1). TVS-Tore: Klein (9/4), Trattner (9), Koerdt (4), Korte (2), Scheiing (1), Becker (1), Quintana (1).

TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck – VfL Mennighüffen 25:19 (14:11). TuS-Tore: Gojacic (7/2), Kopschek (6), Hoff (6), Hippe (2), N. Grothaus (2), Heins (1), Jahr (1). VfL-Tore: Kröger (5/1), Bextermöller (5/2), Peitzmeier (4), Paland (2), Daumann (1), Kiel, Orgel (1), L. Budde (1).

HSG Lemgo II - SV Teutonia Riemke 32:26 (12.12). HSG-Tore: Schmidt (7), Prüßner (6), Rauchschwalbe (5), Binder (4), Werner (4), Haenen (3/3), Brückl (2), Wong (1). SVT-Tore: Samija (5), Lüning (5), Geukes (4), Wild (3), Driesel (2), Schröder (2), Bekston (2), Eisberg (1), Speckamp (1), Aufermann (1).

TSV Hahlen – Soester TV 35:41 (15:22). TSV-Tore: Thielking (7/1), Walther (6/2), Rüter (4), Rohlfing (4), Ruhe (4/3), Hilla (3), M. Pohlmann (3), Stübber (2), J. Pohlmann (2). STV-Tore: Loer (9/3), Praest (8), Eckervogt (8), Rückert (5), Luther (4), Ketterer (4), Wunderlich (2), Schrage (1).

VfL Gladbeck – HSG Gütersloh 45:31 (20:16). VfL-Tore: Schmedt (10), Klasmann (10/1), Kunze (6), Kintrup (6), Marcinowski (5), Mollenhauer (4), Mazur (3), S. Deffte (1/1). HSG-Tore: Haubrock (8), Zöllner (7), Wiemann (7/2), Harbert (3), Schönhoff (3), Buhrmester (2), Schlüter (1).
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