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Team HandbALL | Bernd Grossmann | 21.09.10
Beste Eigenwerbung betrieb die HSG Lemgo II bei ihrem Heimdebüt in der Handball-Oberliga: 950 Zuschauer waren bei überwiegend freiem Eintritt gekommen und wurden mit einer bundesligareifen Zeremonie bestens eingestimmt.

Die Youngster bedankten sich auf ihre Weise und fertigten den ASV Hamm mit 34:24 ab, wobei das Endergebnis schon ein wenig täuscht, denn bis zum 23:21 (46.) hatten die gut gestarteten und bis zur 19. Minute sogar führenden Gäste mitgehalten, ehe sich die Fülle von Zeitstrafen (elf), das dadurch bedingte Ausscheiden von Kreisläufer Geukes (44.) und das Fehlen von Kuno bemerkbar machte. Unter den Augen von TBV-Trainer Mudrow trumpften vor allem Link und Prüßner auf, aber auch die Flügelspieler Schmidt und Prüßner kamen immer wieder zum Zuge.

Aufsteiger HSG Gütersloh forderte vor 550 Zuschauern dem gastgebenden Titelanwärter HSG Augustdorf / Hövelhof alles ab, kassierte am Ende aber doch mit 31:35 die erste Saisonniederlage. Angetrieben vom überragenden Zöllner, offenbar der Neuling unerwartete Schwächen in der Augustdorfer Abwehr und setzte sich nach 45 Minuten sogar auf 24:20 ab. Jetzt reagierte Trainer Laszlo Benyei, ließ Schönhoff durch Görder in Manndeckung nehmen – eine Maßnahme mit radikaler Wirkung, denn mit der Gütersloher Ballsicherheit war es dahin, wurde zudem Keeper Bauerkamp zum unüberwindlichen Hindernis. Im Angriff zeigten Lutschizki und Kreisläufer Hengsbach ihre Klasse, so dass der Favorit mit sieben Treffern in Folge wieder die Führung übernahm, aber bis zuletzt um den Sieg bangen musste, denn Gütersloh kam nochmals auf 31:30 heran. „Entscheidend waren einzig und allein unsere Fehler. Das war total unnötig. Und so gesehen haben wir Lehrgeld bezahlt", ärgerte sich Gästecoach Hagen Hessenkämper über die verpasste Überraschung

Mit dem VfL Gladbeck legte ein weiterer Titelfavorit eine gelungene Heimpremiere hin, denn das 33:30 über den TSV Hahlen war vom Spielverlauf weitaus klarer, als es das Endergebnis ausdrückt. Gerade einmal sechs Minuten waren gespielt, als TSV-Trainer Detlef Meyer eine Auszeit nahm, um seine schon mit 1:5 zurückliegenden Mannen neu einzuschwören. Doch Gladbeck blieb am Drücker, machte bis zum 28:17 (41.) bei hohem Tempo kaum Fehler. Danach wechselte Coach Holger Krimphove munter durch, was die jetzt häufig in Überzahl spielenden Gäste zu einer durchaus beträchtlichen Ergebniskorrektur nutzten. So musste nach dem 31:28 schon ein Doppelschlag von Kintrup herhalten, um alle Zweifel zu beseitigen. „Der Gegner war eine Klasse besser, aber bei uns hat die Moral gestimmt“, resümierte Meyer.

Im Duell zweier Auftakt-Verlierer zog der TV Verl gegen den Ex-Regionalligisten Ibbenbürener SpVg. Mit 30:34 den Kürzeren. „Jetzt beginnt das lange Warten auf die Rückkehr der Verletzten und auf Punkte", kommentierte Verls leidgeprüfter Coach Jens Freier, der neben Vothknecht und Baltic auch Neuzugang Wieland (ihm droht wegen Achillessehnenbeschwerden eine längere Pause) ersetzen musste. „Das war eine starke kämpferische Leistung, darauf kann man aufbauen“, freute sich ISV-Coach Thorsten Heil über die Formsteigerung gegenüber der Vorwoche, sah allerdings noch deutlichen Steigerungsbedarf bei der Chancenverwertung. Fast wären die Nachlässigkeiten im Abschluss bestraft worden, denn die mit hohem Einsatz imponierenden Gastgeber kamen nach der Manndeckung für Jäger trotz der Roten Karte für Gottsleben (35.) bis auf 23:24 heran. Nicht zu bremsen aber war der zwölffache Torschütze Wiedemann, der die technischen Fehler der Hausherren bei Kontern gnadenlos nutzte und seine Farben zum 31:25 auf Siegkurs brachte.

Der erste Oberliga-Punkt ließ beim TV Schwitten keinerlei Freude aufkommen, denn er hatte beim 35:35 beim SV Teutonia Riemke eigentlich den Sieg schon in der Tasche, als Spielertrainer Tihomir Knez, neben Torjäger Trattner und Keeper Peichert auffälligster Mendener, 23 Sekunden vor Schluss das 35:34 erzielte. Die mit sieben Feldspielern den letzten Angriff durchziehenden Bochumer kamen aber durch Braun noch zum Ausgleich, der beim Gast heftige Proteste nach sich zog, weil der Schütze im Kreis gestanden haben soll. Überhaupt fühlten sich die Hönnestädter in der Endphase klar benachteiligt, räumte auch SVT-Trainer Dieter Lenz ein: „Vom Spielverlauf her ist das ein sehr glücklicher Punktgewinn. In den entscheidenden Phasen haben wir unsere Konzepte nicht durchgezogen, sondern die Brechstange ausgepackt.“ Immerhin waren Lüning und Aufermann stark genug, um dem Aufsteiger 20 Treffer einzuschenken. „Uns fehlten die Alternativen im Rückraum. Außerdem konnten wir in der Schlussphase das Abwehrniveau nicht halten, aber trotzdem hätten wir den Sieg verdient gehabt“, resümierte Knez.

Schwitten Lokalrivale HSG Menden-lendringsen machte es ebenfalls spannend, durfte sich am Ende aber über einen 31:30-Erfolg gegen Ex-Regionalligist Soester TV freuen. An den hatte nach 39 Minuten keiner der 400 Zuschauer mehr geglaubt, denn da lag die nach einem 4:0-Start wie gelähmt wirkende HSG mit 16:22 hinten. Erst die dritte Zeitstrafe für STV-Linkshänder Schrage wendete das Blatt, denn Gästecoach Dirk Lohse hatte keine Alternative für seinen Innenblock. Bogdan Wittke schwang sich zum Antreiber bei unserer Aufholjagd auf, und da auch Thiele und Heunemann trafen, war nach 45 Minuten der Gleichstand zum 22:22 hergestellt. Über 23:25 und 29:27 ging es in die dramatische Endphase, wo Genaus Unterzahltreffer 47 Sekunden vor Schluss den Endstand bedeutete.

Saisonübergreifend gelang dem TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck mit dem 39:37 über den HC TuRa Bergkamen schon der siebte Sieg in Serie. TuS-Coach Walter Schubert wusste gar nicht recht, ob er sich mehr über die druckvollen Angriffe seiner insgesamt nur 17 Fehlwürfe und sieben technischer Fehler leistenden Schützlinge freuen oder über die Abwehrmängel ärgern sollte. Ihm gefiel nämlich gar nicht, dass es nach der 26:21-Führung eng wurde, weil Bergkamens Asse Weßeling und Katsigiannis mächtig Dampf machten und auch mit guten Kreisanspielen glänzten. So wurde es noch einmal richtig spannend, nahm HCT-Trainer Christof Reichenberger beim Stande von 38:37 seinen Keeper heraus. Der Angriff verpuffte jedoch, und TuS-Torhüter Kern sorgte per Bogenlampe ins leere Gehäuse für den Endstand.

HSG Augustdorf / Hövelhof – HSG Gütersloh 35:31 (15:14). HSGA-Tore: Lutschizki (8), Görder (6), Hengsbach (6), Kemény (5/2), Gote (3), Imre (3), Bracksiek (2), Reinhold (2). HSGG-Tore: Zöllner (8), Haubrock (6), Buhrmester (3), Herbert (3), Wiemann (3/1), Schönhoff (2), Schlüter (2), Christ (2), Gast (2), Schulze (1/1).

TV Verl – Ibbenbürener SpVg 30:34 (15:18). TV-Tore: Ortjohann (10), Klöpping (7), Voss (3), Schuster (3/1), Diekmann (3/2), Fröbel (2), Gottsleben (1), Niehüser (1). ISV-Tore: Wiedemann (14/2), Fütterer (7), Jäger (6), Richter (3), Elbert (2), Westkamp (1), Hüsener (1).

SV Teutonia Riemke – TV Schwitten 35:35 (14:16). Lüning (11), Aufermann (9), Braun (6), Samija (4),Geukes (3), Eisberg (1), Schröder (1). TVS-Tore: Trattner (10), Knez (8/1), Klein (8/1), Spiekermann (3), Gudat (2), Koerdt (2), Pasche (1), Korte (1).

HSG Menden-Lendringsen – Soester TV 31:30 (15:17). HSG-Tore: Thiele (7), Genau (5), Loos (4), B. Wittke (4), Zenka (4/1), Heunemann (3), Müller (2), Becker (1), van der Hurk (1). STV-Tore: M. Loer (9/3), Eckervogt (5), Ketterer (3), Wunderlich (3), Plaest (3), Schrage (3), Rückert (2), Flor (1), Luther (1).

HSG Lemgo II – ASV Hamm 34:24 (16:12). HSG-Tore: Haenen (9/3), Link (8), Prüßner (5), Binder (3), Schmidt (3), Sauer länder (2), Brückl (2), Rauchschwalbe (2). ASV-Tore: Degen (8/3), Mund (7/1), Lodenkemper (3), C. Dressel (3), Hohelüchter (2), Geukes (1).

VfL Gladbeck – TSV Hahlen 33:30 (22:15). VfL-Tore: Kintrup (9), Mollenhauer (8), Klasmann (6/2), Mazur (4), Schmedt (4), Kunze (2). TSV-Tore: J. Pohlmann (8), Thielking (8/3), Meyer (5), M. Pohlmann (5/2), Ruhe (2) Rohlfing (1), Hilla (1).

TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck – HC TuRa Bergkamen 39:37 (20:16). TuS-Tore: Gojacic (9/5), Kopschek (7), N. Grothaus (6), Hoff (5), T. Grothaus (3), Heins (3), Jahr (2), Hippe (2), Niehaus (1), Kern (1). HCT-Tore: Weßeling (9), Katsigiannis (7), Pohl (7), Grüter (6/3), Gallus (4), Nowaczyk (3), Lingstädt (1).
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