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Team HandbALL | LZ vom 12.05.03 | 12.05.03
Heiko Bonath hatte sich gerade noch das "Abschluss-Shirt" aus dem Karton geschnappt und sich einen kleinen Zettel zurechtgelegt. Nach fünf Jahren nahm der Trainer des Handball-Zweitligisten HSG Augustdorf/Hövelhof Abschied und fand in der Pressekonferenz noch viele, viele freundliche Worte. Zum Beispiel die, dass "ich stolz auf meine Mannschaft" bin. Schließlich hatte der Tabellenneunte in der Meisterfrage das Zünglein an der Waage gespielt und dem späteren Vizemeister SV Post Schwerin trotz der schwachen Schlussphase beim 25:32 (15:14) einen aufopferungsvollen Kampf geliefert.

Die gut 1000 Zuschauer in der Witex-Halle konnten sich davon überzeugen, dass die Musketiere dem Favoriten zu gern ein Bein gestellt hätten. "Wir haben charakterliche Stärke gezeigt. Post musste schon 110 Prozent bringen", fand HSG-Kapitän Norman Kern, der dem Klub seine Zusage für ein weiteres Jahr gegeben hat, nur lobende Worte. Von der Vermutung des Fredenbecker Coaches "Binjo" Tluczynski, der gegenüber der "Schweriner Volkszeitung" Absprachen witterte, konnte zu keiner Phase die Rede sein. Im Gegenteil.

In einer turbulenten, begeisternden, aufregenden ersten Hälfte machten die Hausherren Zwei-Tore-Rückstände wett und lagen beim Halbzeitpfiff gar in Führung. "Da haben wir gespürt, dass wir so lange im Bus gesessen haben", war Gäste-Trainer Holger Schneider nach der stundenlangen Fahrt und den Stau-Aufenthalten noch immer mächtig angefressen. Aufbauend auf einen wieder einmal bärenstarken Lutz Grosser düpierten die Augustdorfer die sichtlich nervösen Mecklenburger ein ums andere Mal. "Wir hatten auf jede Schneider-Variante eine Antwort", blickte Norman Kern zurück.

Allerdings erlaubten sich die Bonath-Mannen kurz nach dem Seitenwechsel eine fünfminütige Schwächephase, die bereits für eine kleine Vorentscheidung sorgte. Michael "Pumpe" Krieter steigerte sich im Post-Kasten von Minute zu Minute und seine Mitspieler atmeten so "die zweite Luft". Aber die Augustdorfer Moral war intakt. Angetrieben von dem überragenden Jens Freier war man bis vier Minuten vor dem Ende wieder dran. "Dann wollten wir mehr, als wir eigentlich konnten", erinnerte sich Libor Hrabal an die Phase, als der Favorit von 27:25 auf 32:25 davonzog. "Die stehen hinten und warten auf jeden Fehler", entschuldigte Dainius Skarbalius die schwache Ausbeute in den zweiten 30 Minuten.

Ein verdienter Schweriner Sieg, der um einige Tore zu hoch ausfiel. Dennoch blieb Heiko Bonath die Erkenntnis: "Wir haben einen hervorragenden Fight geboten." Nicht nur das. Im Rückblick auf die Premieren-Saison in der 2. Liga, da waren sich alle Beteiligten einig, war das Abschneiden in die Kategorie "Ziel erreicht" einzuordnen. Währenddessen blickte Mittelmann Dainius Skarblaius schon einmal nach vorn. "In der Mannschaft steckte viel Potenzial. Jetzt musst du dem neuen Team viel Zeit geben." Wie recht er doch hat. Schließlich steht die HSG vor dem Aufbau einer neuen, jungen Truppe.


Mächtig ins Zeug gelegt: Augustdorfs Dainius Skarbalius zieht am Schweriner Obrvan vorbei.
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