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Team HandbALL | LZ vom 28.04.2003 | 28.04.03
"Vorgestern hat mir der Arzt noch gesagt, ich soll mir zwei Gehstützen besorgen, weil beide Achillessehnen gereizt sind. Doch ich habe dem Doc gesagt, dass ich lieber Handballspielen gehe." Eine weise Entscheidung eines "alten" Mannes: Lutz Grosser avancierte zum Matchwinner beim 32:31 (14:16) des Zweitligisten HSG Augustdorf/H. über den Stralsunder HV.

Der Tabellenführer von der Ostsee biss sich am Schlussmann der "Musketiere" die Zähne aus. Nach verhaltenem Beginn steigerte sich der ehemalige Lemgoer Erstliga-Keeper und zeigte 18 glänzende Paraden. "Man darf halt nie aufgeben", resümierte Grosser auch die Haltung seiner Mannschaftskollegen, die sich gegen den Spitzenreiter bis zum 4:8 und 5:9 Mitte der ersten Halbzeit übernervös und ungefährlich im Torabschluss zeigten. Doch das sollte sich ändern, als HSG-Coach Heiko Bonath mit Matthias Struck und Per Wilhelm die Außen neu besetzte, und den gesundheitlich geschwächten Dainius Skarbalius durch Jens Lause auf der Mittelposition ersetzte.

Die Augustdorfer kamen zurück ins Spiel, stellten die zuvor gemachten Fehler ab und kauften den zu lange mit der Stammsieben auf dem Feld klebenden und mit zunehmender Spieldauer ihre Linie verlierenden Schützlingen von HV-Trainer Norbert Henke zunehmend den Schneid ab. "Der Unterschied lag nicht zuletzt in den Torhütern", wies Henke auf die Tatsache hin, dass weder der zuvor hochgelobte und im Hinspiel (27:33) noch überragende Igor Levchine noch der bedauernswerte Enrico Ney einen Ball zu fassen bekam. Lediglich Tobias Skerka machte aus dem linken Rückraum Druck, während der angeschlagene Titel Raduta verletzungsbedingt zumeist auf der Auswechselbank verharrte.

Mit zwei Abwürfen über das gesamte Feld auf den zweimal einnetzenden Wilhelm (17:18 und 18:19) verwandelte Grosser die Witex-Halle in ein handballerisches Tollhaus. Die 800 Zuschauer witterten die Sensation, die Augustdorfs kommender Trainer Diethard von Boenigk in der Pause bereits vorausgesagt hatte: "Ich sehe noch eine Chance." Die Tribüne jauchzte, als Wilhelm zum 22:21 (41.) die erste Augustdorfer Führung herauswarf. Die Wende. Über 28:24 und 30:26 gelang Lause mit dem 32:29 in der Schlussminute die endgültige Entscheidung und sorgte für grenzenlosen Jubel auf der Tribüne.

Mit diesem doppelten Punktgewinn kletterten die Augustdorfer auf den siebenten und damit besten Tabellenplatz im bisherigen Saisonverlauf. HSG-Vorstandsmitglied Friedhelm Brune freute sich: "Der Sieg war zwar aus meiner Sicht glücklich, doch sicher nicht unverdient. Lutz Grosser hat einfach überragend gehalten."


Mit seinen 7 Toren erfolgreichster Werfer für Augustdorf: Rolf Hermann
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