Ronny Krüger hat in seiner Handball-Karriere schon viel erlebt. Doch das Spiel seiner Mannschaft beim OSC Rheinhausen am vergangenen Sonntag ordnete selbst der Torwart in die Rubrik "unglaublich" ein. Ganze drei Treffer glückten der HSG Augustdorf / Hövelhof bei der desaströsen 17:37-Niederlage in der ersten Halbzeit.

"Das erste Feldtor für uns fiel nach 27 Minuten, oder waren es gar schon 28?" Krüger konnte sich nicht mehr genau daran erinnern, wann dem verwandelten Siebenmeter aus der Anfangsphase eine zweite "Bude" hinzugerechnet werden konnte. Diese katastrophale Leistung sorgte in Vorbereitung auf das OWL-Derby am heutigen Samstag um 18 Uhr in der Witex-Halle gegen GWD Minden II für klare Ansagen im Training. Krüger: "Natürlich gibt es keine Erklärungen für so ein Ding. Du weißt nicht, warum manche Sachen gerade so laufen. Aber: Wir sind ohne psychologische Stärken aufgetreten." Die fehlende taktische Disziplin sei klar angesprochen worden. "Wir benötigen eine klare Hierarchie im Angriff. Die Nebenleute müssen darauf hören, was von den "Chefs" angesagt wird", sagt Kapitän Krüger und sieht Markus Benz und Lasse Bracksiek (Angriff) und Henry Blatter (Abwehr) in den führenden Rollen.^

Die (personellen) Planungen scheinen bei der HSG mehr denn je in Richtung Oberliga zu laufen, was Ronny Krüger ("Die Zuschauer wollen einfach mal Siege sehen.") gar nicht mal verwundert. "Nach dem Tabellenstand musst du das ins Auge fassen. Den Klassenerhalt zu schaffen, ist ein Akt des Wunders. Da bedarf es in jedem Spiel nicht einer normalen, sondern einer überragenden Leistung",sagt der Torhüter, der im Sommer sein Referendariat am Dietrich-Bonhoeffer-Berufskolleg in Detmold beendet und seinen Verbleib in Augustdorf von den beruflichen Perspektiven abhängig macht.