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Team HandbALL | Mitteldeutsche Zeitung vom 30.03.03 | 31.03.03
Die letzte Chance war keine wirkliche: Sechs Spieler bildeten die Augustdorfer Mauer, dahinter stand Lutz Grosser, die 42-jährige Torwart-Legende. 60 Minuten waren schon vorbei, als Stefan Schöne ausholte, nach einer Lücke spähte, diese aber nicht fand. Sein Ball wurde abgeblockt. Augustdorf jubelte, Dessaus Akteure sackten enttäuscht zu Boden und bekamen von den 1 050 Zuschauern böse Pfiffe zu hören. Ein 25:26 stand auf der Anzeigetafel. Gegen den Aufsteiger aus Westfalen kassierte Dessau die dritte Heimniederlage der Saison.

"Wir haben schlecht gespielt, zeitweilig wie in der Oberliga." Dirk Klein suchte lange nach Worten. "Einige Spieler sind heute nicht an ihr Limit gegangen. Wir haben gekämpft, doch das hatte nicht gereicht." Klein hätte ein paar Ausreden bringen können: Torwart Andreas Sprecher und Karsten Schulze fehlten verletzt. Carsten Kommoß schleppte sich nicht fit über das Parkett. Alexander Matschos kassierte früh seine zweite Zeitstrafe.

Doch das Hauptproblem war die fehlende Konstanz: Kein Spieler brachte über längere Zeit eine gute Leistung, extrem waren das Auf und Ab jedes Einzelnen. Hektische Wechseleien waren die Folge.

"Da hat heute der letzte Zug zum Tor gefehlt", fand Vizepräsident Thomas Zänger. "Keiner hat Normalform gehabt", kritisierte Präsident Jürgen Kessing. "Das Spiel heute muss man nicht schönreden." Das tat auch keiner. "Das Spiel heute hatte keinen Sieger verdient", gab der Augustdorfer Trainer Heiko Bonath zu. "Doch wir haben schon so viel Pech gehabt in dieser Saison, da nehmen wir auch mal diese Punkte." Sichern konnte die Torwart Lutz Grosser. "Der war heute der Grundstein zum Sieg."

Dessau tat sich schwer, wirkte unkonzentriert und fahrig. Die offensive Deckung gegen Augustdorf stand lange schlecht. Libor Hrabal und Rolf Hermann trafen aus dem Rückraum fast jeden Ball. Vor 1 050 Zuschauern lag Dessau schnell mit 6:9 zurück. "Wir hätten sogar noch höher führen können", ärgerte sich Augustdorfs Trainer Bonath. Doch zehn Minuten lang blieb der Aufsteiger ohne Tor. Dessau machte aus dem 6:9 ein 11:9, dank Patrick Heddrich, der allerdings vom Siebenmeterpunkt auch die Halbzeitführung vergab. Die zweite Halbzeit blieb spielerisch schwach, aber umkämpft. Dessau führte 17:15, lag dann aber wieder 19:21 zurück. Mit sehenswerten Spielzügen ging Dessau mit 24:23 in Führung, doch dann fiel die Mannschaft wieder in den alten Trott zurück, nutzte der clevere Aufsteiger die Dessauer Aussetzer, die vielen Fehler und Fehlwürfe und behielt die Nerven. 50 Sekunden vor Schluss traf Zygfryd Jedrzej vom Siebenmeterpunkt.

Die verbleibende Zeit konnte Dessau nicht nutzen, auch weil sich die Männer auf der Bank vermutlich selbst im Weg standen: Über den Zeitpunkt einer Auszeit in der Schlussphase war es zu einem heftigen Streit gekommen, den mit Stefan Schöne ein Spieler lautstark beenden musste. Der Vorfall wird noch für Diskussionen sorgen.

Dessauer HV:
Vollert, Rösike - Kommoß 1, Heddrich 5 / 2, Preißner 1, Schöne 4 / 2, Matschos, Subocz 3, Werner 1, Frank Stojan 2, Ralf Stojan 2, Langen 5

Augustdorf:
Grosser; Lause, Freier (4), Traub, Jedrzej (6/4), Wilhelm, Bruelheide, Skarbalius (2), Struck (1), Hermann (7), Hrabal (6)

SR: Hering / Schulte (Bamberg / Bischberg)
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