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Team HandbALL | LZ vom 10.03.03 | 10.03.03
Es gibt ganz einfach Momente im Leben eines Sportlers, da ist es ganz gut, zu schweigen. Das dachte sich wohl auch Constantin Tudosie, Coach des Handball-Zweitligisten TV Emsdetten. Da hatte seine abstiegsgefährdete Mannschaft gerade erst beim 26:34 (11:15) eine kostenlose Lehrstunde von der HSG Augustdorf / Hövelhof erhalten und nun sollte der Trainerfuchs bei der Pressekonferenz im Foyer der Witex-Halle die richtigen Worte finden. Er schien die Suche ausdehnen zu wollen und blieb prompt dem Small-Talk fern.

„Eine Unsportlichkeit“, wetterte der Mann am Mikro, Hermann Ludewig, und erntete dafür viel Applaus. Immerhin hatte es TVE-Torwart Tom Vermeylen eine Stunde nach Ende die Sprache noch nicht verschlagen. „Wir hatten ein Gespräch in der Kabine“, begründete der Ex-Salzufler des Trainers Fernbleiben. Doch eher dürfte es sich um eine ordentliche Gardinenpredigt gehandelt haben, denn „wir haben nicht gekämpft und nicht zusammen gespielt – wir waren alle nur Einzelkämpfer“.

In der Tat legten die hoch motivierten Musketiere einen wesentlich „größeren Siegeswillen“ (Trainer Heiko Bonath) an den Tag. Dazu kam, dass die Hausherren den hochkarätigen Gäste-Rückraum über 60 Minuten an die Kette legte. Die Goldin und Co. ließen ihre Leistung in der Kabine und waren gegenüber dem Hinspiel nicht wieder zu erkennen. „Wir wussten, dass Emsdetten in der Rückwärtsbewegung nicht schnell genug ist. Als sie dann zur Pause schon ziemlich kaputt waren, haben wir den Druck noch mehr erhöht“, nannte Rolf Hermann eines der HSG-Erfolgsrezepte. Der Zwischenspurt vom 19:14 auf 23:14 innerhalb von fünf Minuten entschied schließlich die einseitige Partie. Die Augustdorfer zeigten sich auch spielerisch in einer exzellenten Form. Kein Wunder, dass in diesem Rausch ein Kempa-Tor (zum 1:1 durch Libor Hrabal), ein Sensations-Tor (im Fallen brachte Kreisläufer Jens Freier das Leder mit der Rückhand im Netz unter) und ein Torwart-Tor (Georgios Triantafillou feierte mit dem Wurf über das ganze Feld seine Premiere in der 2. Bundesliga).

Apropos Triantafillou: Zusammen mit Norman Kern bildete er in dieser absolut einseitigen Partie ein Prima-Torwartgespann. Dennoch hat der Grieche die Entscheidung des Vorstandes, den Vertrag nicht zu verlängern noch nicht verdaut. „Ich habe mir nicht vorzuwerfen. Wenn ich eine Chance bekommen habe, habe ich sie genutzt.“ In jedem Fall will der Keeper in der Liga zwei weiter spielen, um nicht die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2004 zu gefährden. Als einer der Triantafillou-Nachfolger soll der Lübbecker Jens Buhrmester einer der Kandidaten sein.


Jens Buhrmester
Derzeitiger Verein: TuS N-Lübbecke
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