Seit Donnerstagabend 21.20 Uhr steht fest: Das Spiel der 2. Handball-Bundesliga zwischen der HSG Augustdorf / Hövelhof und dem SV Anhalt Bernburg am heutigen Samstag um 18 Uhr ist gesichert.

Nach dem Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens der Spielbetriebs- und Marketing GmbH und Co. KG (die LZ berichtete) hatte Rechtsanwalt Oliver Schulte als Insolvenzverwalter rasch die Arbeit aufgenommen und die Mannschaft darüber informiert, dass das Samstag-Spiel gewährleistet ist. In einem Interview mit handball-world.com sagte HSG-Teammanager Stephan Neitzel unter anderem: "Er hat uns außerdem mitgeteilt, dass auch die Spielergehälter bis Ende März sicher sind."

"Nach der negativen Nachricht musste ich 20-mal schlucken", so Trainer Diethard von Boenigk gestern Morgen, und er sprach von "Wut, Trauer, Ärger, aber auch Mitleid gleichermaßen". Im von den Spielern als "Bewerbungsspiel" angesehenen Match gegen Bernburg wolle sich der ein oder andere empfehlen. Von Boenigk: "Das darf nicht mit normalen Maßstäben betrachtet werden." Nach einer halben Stunde Frust-Fußball am Donnerstagabend haben die Musketiere wenigstens noch ein bisschen den Handball in die Hände genommen.

Während die Augustdorfer inzwischen die Reißleine gezogen haben, kommen auch die Gäste aus Sachsen-Anhalt interessanterweise nicht ohne Probleme an den Inselweg. Wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtet, entschieden sich die Mitglieder des Aufsichtsrates hinter verschlossenen Türen gegen eine Weiterbeschäftigung von Trainer Sven Liesegang nach dieser Saison. Zudem werde auch der Vertrag des russischen Olympiasiegers Dimitri Filippow nicht verlängert. "Wir haben keine andere Wahl, um den Zweitliga-Handball in Bernburg zu sichern", äußerte sich Aufsichtsratsvorsitzender Marsch. Liesegangs Nachfolger wird Heinz Prokop, derzeit in Diensten des Regionalligisten Concordia Staßfurt.