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Team HandbALL | LZ vom 10.02.2003 | 10.02.03
Auf der einen Seite hockte Hildesheims Trainer Gerald Oberbeck versteinert auf der Holzbank. Auf der anderen führte Augustdorfs Coach Heiko Bonath ein wahres Freudentänzchen auf. Drei Minuten vor Ende der Handball-Zweitliga-Partie war jedem in der Witex-Halle klar, die HSG Augustdorf/H. hatte zwei Punkte im Sack. Nicht nur das. Beim in der Höhe völlig überraschenden 28:18 (17:12) boten die Musketiere ihre beste Saisonleistung.

Eine Zentnerlast war dem Gastgeber am Mittwoch nach dem Derbysieg von den Schultern gefallen, das war von der ersten Sekunde an zu spüren. Er ließ sich auch von dem top-besetzten Gästekader nicht beeindrucken. Denn immerhin belegten vor diesem Spiel der Ex-Lemgoer Mike Hairston mit 131 Treffern Rang vier und Marius Kasmaskus mit 127 Treffern Rang sechs der Torschützenliste. Zu sehen war davon gar nichts. Die Gründe lagen an diesem Tag auf der Hand: Da war zum einen Keeper Lutz Grosser. Weil Norman Kern aus privaten Gründen passen musste, stand der 41-Jährige 60 Minuten seinen Mann und wie. Insgesamt entschärfte der "Oldie" 16 Würfe, darunter wieder einmal einen Siebenmeter (der zehnte im sechsten Spiel), und gewann das Duell gegen seinen ehemaligen Mannschaftskameraden Mike Hairston um Längen.

Da war zum anderen Jens Freier. Der Kreisläufer malochte bis zum Umfallen, zog den Hildesheimern in der Deckung den Zahn und zeigte sich vorne äußerst treffsicher. "Ich wollt ganz einfach beweisen, dass ich es noch kann. Schon im Training habe ich alles gegeben und konditionell habe ich ja auch durchgehalten", lachte der Kapitän.

Da war aber auch Jens Lause. Der Routinier rackerte in der Abwehr und ließ Boy, Hairston oder Kasmaskus nie zur Entfaltung kommen. Dass ihm gegen den erfahrenen Lütt noch zwei blitzsaubere Tore zum 27:17 und 28:17 gelangen, passte ins Bild.

Drei Namen, vorwiegend drei Deckungsspieler. Augustdorf legte hinten den Grundstein zum Erfolg und unterrichtete die Niedersachsen in einer kostenlosen Lehrstunde. Was die Leistung noch mehr unterstreicht: Die HSG kassierte dabei nicht eine Zeitstrafe.

"Wir waren total verunsichert. Mit der Ausbeute gewinnst du kein Spiel", hatte nicht nur der enttäuschte Eintracht-Torwart Julius Kaiser, der mit einem Doppelspielrecht für den TBV Lemgo ausgestattet ist und nicht auf dem Spielbericht auftauchte, auf der Tribüne ausgemacht. Den Hausherren wars egal. Denn sie hatten "Handball mit Spaß gespielt" (Jens Freier).

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