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Team HandbALL | LZ vom 09.12.05 (Oliver König) | 09.12.05
So schnell gehts, und die beiden lippischen Handball-Bundesligisten TBV Lemgo und HSG Augustdorf / Hövelhof schreiben eine nicht alltägliche Torwart-Geschichte. Zunächst erwischte es HSG-Schlussmann Ronny Krüger, dessen Verletzung eine wochenlange Pause nach sich zieht. Gestern erreichte den TBV die Hiobsbotschaft, dass Jörg Zereike ausfällt.

Folge: Augustdorfs zweiter Keeper René Selke, der mit einem Doppelspielrecht ausgestattet ist, fliegt am Samstag mit zum EHF-Pokalspiel des TBV nach Cakovec. Währenddessen steht den Musketieren mit Torsten Hopp nur ein Torhüter zur Verfügung.

Unter einer Thrombose versteht man den Verschluss eines Blutgefäßes durch ein Blutgerinnsel (Thrombus). Am häufigsten sind die tiefen Bein- und Beckenvenen betroffen. Und haargenau das droht dem zuletzt so blendend haltenden Jörg Zereike. Beim 31:39 bei der SG Flensburg-Handewitt traf Zereike ein Ball so unglücklich, dass sich ein imposanter Bluterguss einstellte, der zu einem dicken Fuß führte. Der Erguss drückt direkt auf die Vene und verursacht immense Schmerzen.

"Wir machen uns Gedanken" Diethard von Boenigk

Somit ist der Einsatz des Torwächters im Achtelfinal-Rückspiel bei RV Perutnina IPC Pipo Cakovec am Sonntag (18 Uhr) ausgeschlossen. "Keine gute Nachricht", so TBV-Geschäftsführer Fynn Holpert, der sich mit Trainer Volker Mudrow über Alternativen und Lösungen austauschte. "Für uns war halt die Frage, nur mit einem Torwächter, Carsten Lichtlein, auf die Reise zu gehen, oder über einen Ersatz für Zereike nachzudenken", machte sich Holpert die Entscheidung nicht leicht. Doch um auf Nummer sicher zu gehen, entschieden sich die Hansestädter dafür, den mit einem Zweitspielrecht versehenen Rene Selke vom Zweitligisten HSG Augustdorf / Hövelhof loszueisen.

Gesagt, getan. Der Nachwuchsmann steigt am Samstag statt in den Bus nach Bernburg, wo die Musketiere am Samstag um 16.30 Uhr auflaufen, in den Flieger nach Kroatien. Zum ersten Mal in dieser Saison wird der 21-Jährige in einem Pflichtspiel das TBV-Trikot überstreifen. Zuletzt hütete er in der vergangenen Saison beim THW Kiel ein. "Du musst jetzt einen kleinen Hebel im Kopf umlegen. Aber eigentlich bist du auf so eine Situation vorbereitet", meinte Selke. Gleichzeitig dachte er aber an die leidgeprüfte HSG, für die er zuletzt stark auftrumpfte.

Denn der steht mit Torsten Hopp "nur" der dritte Torwart, der im Freundschaftsspiel gegen die deutsche Nationalmannschaft ein wenig Bundesliga-Luft schnupperte und sonst in der Bezirksliga aufläuft, zur Verfügung. "Das wird er meistern, auch wenn er von 0 auf 100 einsteigt. Natürlich ist es ungünstig, dass kein Ersatz zur Verfügung steht", so Selke. Nicht so erfreut war HSG-Trainer Diethard von Boenigk nach dem Telefonat mit Lemgos Geschäftsführer Fynn Holpert. Doch in seiner gewohnten Gelassenheit blieb er professionell: "Das ist ein Fakt, den wir nicht ändern können. Der TBV steht unter dem Druck und im Fokus der Öffentlichkeit." Wie die HSG weiter verfahren wird (Stichwort: Neuzugang), ließ er offen. Von Boenigk: "Wir machen uns Gedanken, die noch nicht so weit gediehen sind, dass man was sagen kann."


Allein im Kasten: Augustdorfs Torsten Hopp.
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