Gegen Ende der Begegnung hatten selbst die 40 Gäste-Fans die Übermacht auf der Tribüne gewonnen. Aufgrund der furiosen letzten 20 Minuten gewann Handball-Zweitligist HSG Augustdorf / Hövelhof am Samstagabend beim VfL Fredenbeck noch mit 28:24 (12:12).

Dass die Geestlandhalle für die Lipper ein gutes Pflaster ist (zwei Siege in drei Partien), war zunächst allerdings nicht zu spüren. Im 1:1-Duell gegen Tomasz Malmon offenbarten die Musketiere zu Beginn große Schwächen. Und weil sie außerdem einfache Treffer vom erfahrenen Frank Cordes zuließen, verwunderte es nicht, dass sie mit einer Ausnahme beim 2:1 grundsätzlich einem Rückstand hinterherliefen. "Das war alles viel zu hektisch. Wir konnten froh sein, dass es zur Halbzeit 12:12 stand", machte HSG-Trainer Diethard von Boenigk auf beiden Seiten spielerische Mängel aus.

Besserung war aus Augustdorfer Sicht auch in den ersten ersten zehn Minuten des zweiten Durchgangs nicht in Sicht, ehe von Boenigk beim 14:19-Rückstand die Notbremse in Form einer Auszeit betätigte. Der Coach ließ Cordes durch Wladimir Stukalin kurz decken und nahm weitere Umstellungen in der Defensive vor.

Das schien Torwart Ronny Krüger zusätzlich zu stimulieren. Der Schlussmann steigerte sich in sensationeller Art und Weise. Die Folge: Fredenbeck blieb fast zehn Minuten ohne eigenen Treffer, und das Spiel lief nur noch in eine Richtung. Mit dem 21:20 (50.) schaffte die HSG wieder einmal eine Führung, und beim 25:21 (55.) war die Partie gelaufen. "Wir haben unser Glück in dieser Phase im Tempospiel gesucht und den psychologischen Vorteil genutzt", so von Boenigk.

Während Krüger den Kasten dicht hielt, nutzte René Vasek vorne seine Chancen und Sebastian Sauerland traf aus der zweiten Reihe. Außerdem meldete sich Kreisläufer Manuel Honerkamp nach seiner Verletzungspause zurück. "Vor dem Hintergrund der personellen Situation waren das zwei wahnsinnig wichtige Auswärts-Punkte", zeigte sich Diethard von Boenigk absolut zufrieden.


Sieben Tore: HSG-Rechtsaußen René Vasek.