Spätestens bei einem genauen Blick in die Statistik wusste Diethard von Boenigk, Trainer der HSG Augustdorf/H., warum er mit seiner Mannschaft am Samstagabend die erste Saisonniederlage hinnehmen musste. Der lippische Handball-Zweitligist verlor bei der HSG Varel deutlich mit 31:39 (12:19).

"Die Angriffsquote lag auf Usedom bei guten 50 Prozent und gegen Magdeburg II bei genau 50 Prozent. Diesmal gelang uns mit fast jedem zweiten Angriff ein Tor, das ist in Ordnung. Aber in der Defensive passte es gar nicht", berichtete der Augustdorfer Coach.

Dass es in diesem Bereich nicht rund läuft, kommt nicht überraschend. Denn nachdem Manuel Honerkamp bereits nach wenigen Minuten mit einer Knieverletzung das Spielfeld verlassen musste, setzte von Boenigk auf einen Innenblock mit Schindelhauer und Mylius. Auf den Halbpositionen agierten Stukalin und Sauerland. "In dieser Formation sind wir natürlich überhaupt nicht eingespielt. Mylius hat auf dieser Position noch nie agiert und Sebastian Sauerland verpasste aufgrund seiner Verletzung die ganze Vorbereitung", so von Boenigk, dem bekanntlich auch Christian Grunow (auch verletzt) derzeit fehlt.

Während die Augustdorfer Abwehr immer wieder Lücken hatte, erwischten einige Spieler der HSG Varel einen ganz starken Tag. Aus dem Rückraum setzten vor allem Christian Brecht auf der Mittelposition und Bogdan Petru Mihai auf der halbrechten Seite die Akzente. "Varel hatte nur fünf Fehlversuche bei 30 Angriffen in der ersten Halbzeit, das ist natürlich hammergut", sagte von Boenigk. Bei den Lippern hingegen fehlte im Abschluss die Konsequenz. Sauerland, Kolios und Co. erlaubten sich zwölf Fehlversuche im ersten Durchgang.

Dennoch stand es nach 20 Minuten lediglich 10:8 für die Gastgeber, die aber aufgrund einer Zeitstrafe gegen Christaki Kolios in den folgenden 120 Sekunden auf 13:8 davonzogen. Zur Halbzeit führte die HSG Varel sogar mit 19:12. "Nach so einer ersten Halbzeit kamen wir eigentlich nicht mehr für einen Sieg in Frage, auch wenn man als Trainer natürlich immer bis zum Schluss hofft", meinte Diethard von Boenigk.

Nach 50 Minuten waren die Lipper beim Stande von 25:30 noch einmal dran, aber erneut ein Überzahlspiel nutzte Varel zur Vorentscheidung.