Das Wort "Kollektiv" hat beim Handball-Zweitligisten HSG Augustdorf/Hövelhof eine große Bedeutung. Das ist auf dem Parkett so, aber auch abseits des Spielfeldes. So genossen die Musketiere ihren 4:0-Punkte-Start auf dem Münchner Oktoberfest und pflegten auf den Wiesn ganz nebenbei die Kameradschaft. Der Teamgeist stimmt, wenn es heute Abend zur HSG Varel geht.

Zum zweiten Mal in der noch jungen Serie gibt Augustdorf seine Karte bei einem sportlichen Absteiger der vergangenen Saison ab. Beim ersten Mal gelang ein Erfolg auf Usedom - gute Voraussetzungen also. Doch von einem Selbstläufer will Trainer Diethard von Boenigk rein gar nichts wissen. "Wir müssen sehen, dass wir für den Winter vorarbeiten", ist dem Coach sehr daran gelegen, dass sich seine Truppe ein entsprechendes Polster verschafft. Klar, dass er denn auch die HSG keineswegs als Favoriten beim Auftritt in der gefürchteten Altjührdener Halle sieht. "Wir sind jetzt oben dabei, das ist einzig eine Momentaufnahme. Alles andere zu behaupten, wäre Blödsinn. Entsprechend werde ich die Mannschaft einstellen", so von Boenigk. Während Christian Grunow und Manuel Honerkamp fehlen, kann Dennis Gote von der Ausfallliste gestrichen werden, der Neuzugang ist ins Training eingestiegen. Sebastian Sauerland (Adduktorenprobleme) dagegen "ist mehr behandelt worden, als dass er trainiert hat" (von Boenigk). Er wird aber wohl ebenso spielen können wie Michael Feldmann (Bluterguss in der Wade). Zeit räumt er weiter seinem neuen Mann, Sandor Kemeny, ein, der sich erst im Mai einen Fußbruch zugezogen hatte.

Der heutige Gastgeber geht mit Rückenwind in die Partie, denn beim 30:30 im Derby gegen Fredenbeck hat man viel Selbstvertrauen getankt. Vor allem die Achse Lammers-Brecht-Mihai stach mit 17 Treffern hervor. Von Boenigk: "In Altjührden ist ein physisches Spiel gefragt, bei dem der Ausgang völlig offen ist."


Anspiel, Abschluss, Tor: So solls funktionieren, wenn der Augustdorfer Wladimir Stukalin seinen Mannschaftskameraden Christoph Mylius bedient.