Der Hallensprecher in der Witex-Halle hatte in den zweiten 30 Minuten einige Male mit technischen Problemen zu kämpfen. Deshalb konnte nicht jeder Treffer über die Lautsprecher durchgegeben werden. Die HSG Augustdorf/H. ließ sich davon nicht anstecken und setzte sich am gestrigen Abend in der 2. Handball-Bundesliga so.

Dabei zeigten die Musketiere dem Gegner von Beginn an, wo es langgeht. Ein überragend aufgelegter Ronny Krüger brachte die HSV-Angreifer speziell in der Anfangsphase fast zur Verzweiflung. Und im Angriff war Rückraum-Spieler Sebastian Sauerland nicht zu stoppen, so dass es nach neun Minuten bereits 5:0 für die Lipper stand. "Zu Beginn haben wir gleich ein Zeichen gesetzt und die gute Leistung auch in der Folgezeit bestätigt", lobt HSG-Trainer Diethard von Boenigk.

Lediglich in den Schlussminuten der ersten Hälfte erlaubten sich Christian Grunow und Co. eine Schwächeperiode. Nach 23 Minuten verhängten die Unparteiischen beim Stande von 13:9 innerhalb von wenigen Sekunden gegen zwei Insulaner jeweils eine Zeitstrafe. Doch eine 6:4-Überzahl reichte zu keinem Treffer, da entweder zu hastig abgeschlossen wurde (Bonath) oder bei Gegenstößen Fehlpässe unterliefen.

Dennoch stand der Sieg der Gastgeber frühzeitig fest. Nachdem Sauerland in Halbzeit eins insgesamt sieben Mal eingenetzt hatte, legte er nach dem Seitenwechsel gleich zwei erfolgreiche Abschlüsse nach. Ein weiterer Treffer des Rechtshänders zum 22:12 (41.) sorgte spätestens für eine Vorentscheidung. "In der Schlussphase haben wir es verpasst, einen noch höheren Sieg einzufahren. Aber ich habe vor dem Spiel gesagt, dass wir die 30er-Marke knacken wollen. Das ist uns gelungen, deshalb bin ich bestens zufrieden", sagte der Haupttorschütze.

Die 500 Besucher dankten es mit stehenden Ovationen. Diese hatte sich das Team verdient, denn nach der 15:26-Niederlage in Solingen meldete sich die HSG mit einem Zwischenspurt von 5:1 Punkten in beeindruckender Manier zurück. Der Sieg über Usedom war der siebte Heimsieg in der Rückserie. Lediglich gegen Stralsund wurde verloren.


Mit letztem Einsatz: Augustdorfs Jens Freier (links) versucht sich in dieser Szene um seinen Gegenspieler zu drehen.