Die HSG Augustdorf/Hövelhof kann es doch noch in fremder Halle: Nach neun Auswärts-Niederlagen in Folge holte der lippische Handball-Zweitligist am gestrigen Abend bei der Ahlener SG beim 24:24 (9:13) immerhin einen Zähler.

Mann des Tages für das Team um Kapitän Christian Grunow war Flügelspieler Maik Lissel, der mit seinem Treffer nur wenige Sekunden vor Schluss den Ausgleich erzielte. Bei einem 23:24-Rückstand riskierte HSG-Trainer Diethard von Boenigk alles: Er brachte mit Sebastian Sauerland den siebten Feldspieler für seinen Torwart, um in Überzahl den Ausgleich zu erzielen. Nachdem Lissel zum 24:24 traf, blieben Ahlen noch zirka sieben Sekunden für den letzten Angriff.

Mit einer schnellen Mitte wollten sie den Ball im leeren Augustdorfer Gehäuse unterbringen. Aber HSG-Kreisläufer Manuel Honerkamp blockte seinen Gegenspieler geschickt, so dass die Schiedsrichter die Partie unterbrachen und Sauerland sich in Ruhe für einen Keeper wieder auf die Bank setzten konnte. Honerkamp sah dafür nach 59:59 Minuten die rote Karte. Aber: Die Gastgeber mussten sich mit einem Freiwurf begnügen. Der Punkt war gesichert. "Das hat er clever gemacht", lobte HSG-Bundesliga-Obmann Klaus Wandke.

Bis in die Schlussphase hinein deutete alles auf eine erneute Niederlage für die Augustdorfer hin. Die Ahlener SG lag über die gesamte Spielzeit (Ausnahme das 0:1) in Führung und setzte sich kurz nach dem Seitenwechsel sogar auf fünf Tore ab. "Ich habe keinen Pfifferling mehr auf unsere Mannschaft gesetzt", sagte Wandke, "uns ist es trotz aller Bemühungen nicht gelungen, heranzukommen."

Aber die Lipper wollten am gestrigen Abend die Niederlagen-Serie (der letzte Sieg gelang am 20. November 2004 bei der HSG Varel) endlich beenden. Angeführt vom besten Torschützen Sebastian Sauerland wusste das Team vor allem kämpferisch zu überzeugen. Im Gegensatz zu den vergangenen Auswärtspartien, als die Gegner in der Schlussphase den längeren Atem bewiesen, legten diesmal die Augustdorfer in der Schlussphase noch einmal zu. Somit reichte es in einer Begegnung auf spielerisch schwachem Niveau zu einem umjubelten Punktgewinn. "Ich möchte keinen Spieler hervorheben. Alle haben heute gefightet. Der Ausgleich war die Belohnung", so Wandke.