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Die Handball-Saison ist zu Ende, für Oberligist HSG Augustdorf / Hövelhof war es eine ganz besondere: die letzte Spielzeit überhaupt. Die HSG geht bekanntlich eine Kooperation mit den Lemgo Youngsters ein. Bis auf drei Ausnahmen verschlägt es die Spieler in alle Richtungen.

Als wirtschaftlicher Träger des Team HandbALL Lippe fungiert die neu gegründete Team HandbALL Augustdorf-Lemgo-Lippe GmbH & Co KG mit Sitz in Augustdorf, an der Lemgo und Augustdorf zu je 50 Prozent beteiligt sind. Das Team spielt unter der Lemgoer Drittliga-Lizenz in der Witex-Halle und trainiert in Lemgo sowie Augustdorf. Für die Jugend- und unterklassigen Mannschaften ändert sich nichts, sie treten wie bisher unter dem jeweiligen Vereinsnamen an, die Herren der HSG Augustdorf / Hövelhof in der Bezirksliga Lippe.

Aus dem aktuellen Oberliga-Kader haben drei Spieler einen Platz im neuen Team für die 3. Liga gefunden: Torwart Robin Wetzel, Dominik Schmidt und Felix Bahrenberg. Was aber geschieht mit den restlichen Spielern der HSG, die mit 18:8 Punkten die beste Rückrunde seit Jahren spielten und nach langen Wochen auf einem Abstiegsplatz am Ende den sportlichen Klassenerhalt doch noch sehr souverän schafften?

Reiners-Abschied forcierte die Kooperation mit den Lemgoern

Vor Beantwortung dieser Frage, muss aber eine andere gestellt werden: Wie kam es überhaupt zu der– zumindest für Außenstehende – plötzlichen Kooperation und der damit verbundenen Auflösung der Oberliga-Mannschaft? Eigentlich war Teammanager Udo Schildmann auf einem guten Weg, eine Mannschaft für die nächste Spielzeit zu bilden. Vom bestehenden Team hatte er schon einige Zusagen und auch Zugänge waren bereits an der Angel. Diese positiven Bescheide waren hinfällig, als Mitte April, vor dem Heimspiel gegen Hamm, mit Trainer Micky Reiners ein Aufhebungsvertrag unterzeichnet wurde. Reiners (sein Kontrakt bei der HSG lief eigentlich bis 2019), der während der laufenden Saison schon von anderen Vereinen Angebote bekommen hatte, wechselt zur neuen Spielzeit zurück zur SG Menden Sauerland Wölfe, von der er 2017 gekommen war.

Seine Demission forcierte indirekt die Kooperation mit den Lemgoern. Viele Spieler-Zusagen waren nämlich mit Trainer Reiners verbunden. Als der ging, gingen – oder kamen erst gar nicht – Spieler, die unter ihm trainieren und spielen wollten. Zuvor lose Gespräche über eine mögliche Kooperation zwischen den Lemgoern und den Augustdorfern wurden nun konkret, Pläne schließlich schnell Realität. So war der 31:27-Heimsieg der HSG Augustdorf / Hövelhof am 12. Mai die letzte Partie in der bekannten Formation. »Mit der Mannschaft, wie sie in der Rückrunde aufgetreten ist, hat es richtig Spaß gemacht«, meinte Schildmann, der dem neuen Team neben Florian Hengsbach als Co-Trainer erhalten bleibt.

Janzen wechselt zu Verbandsligist Spvg. Steinhagen

Aber wohin zieht es nun die Spieler? Bei Torwart Christopher Weber, dessen Vertrag auslief, ist kein neuer Verein bekannt. Jakob Pritschet geht erst einmal zurück in die Heimat nach Bayreuth. Lennart Pieper will sich auf die Ausbildung konzentrieren und wechselt zu Bezirksligist TSV Hillentrup. Dusan Maric ist auf Vereinssuche. Leonhard Janzen schließt sich Verbandsligist Steinhagen an. Til Kirschs Abgang war der einzige Abgang, der schon vor Reiners´ Auflösungsvertrag feststand, spielt erst mal keinen Handball: Ihn zieht es nach Thailand. Sebastian Rumniaks Zukunft ist noch offen. Findet der Pole einen neuen Klub, bleibt er im Lippischen, ansonsten kehrt er wohl in sein Heimatland zurück. Sergej Braun muss nach einem Bandscheibenvorfall wieder fit werden, möchte aber in der Verbands- oder Landesliga weiterspielen. David Honerkamp, der beruflich bei der Bundeswehr sehr eingespannt ist, macht bei Landesligist SG Handball Detmold weiter. Dorthin wechselt auch Jannes Gräser. Milan Weißbach, der in Bochum lebt, hat ein konkretes Angebot von Oberliga-Aufsteiger Schalke 04. Bei Polizist Nico Schmeckthal, der in Münster wohnt, wird wohl die berufliche Zukunft im Vordergrund stehen, er hat noch keinen neuen Verein.

Nun ist die alte HSG Geschichte, aber wie sagte Leonhard Janzen nach der letzten Partie, dem 31:27 gegen LIT Tribe Germania: »Danke an die Fans, dass ihr wegen uns immer in die Halle gekommen seid. Man trifft sich sicher irgendwann mal wieder.« Das werden sich die »besten Fans der Liga« (Honerkamp) nicht zweimal sagen lassen: Sie werden den Handball in der Witex-Halle weiter leben.
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