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Team HandbALL | LZ vom 11.04.05 (Oliver König) | 11.04.05
So mancher Anhänger des Handball-Zweitligisten HSG Augustdorf/Hövelhof dürfte sich Samstagabend beim Blick in den WDR-Videotext verwundert die Augen gerieben haben. Weiß auf schwarz stand auf der Seite 253 geschrieben, dass die Musketiere bei der SG Solingen mit 15:26 (7:8) unter die Räder kamen.

Mit der höchsten Saisonniederlage, sogar der zweithöchsten seit Zweitliga-Zugehörigkeit (nur das 26:39 am 3. Januar 2003 in Schwerin war noch eklatanter) und mit nur 15 eigenen Treffern (so wenig wie noch nie in den vergangenen 97 Liga-Spielen) sorgten die Augustdorfer für eine ganze Reihe an negativen Schlagzeilen. HSG-Trainer Diethard von Boenigk wurde es auf der anschließenden Pressekonferenz in der Klingenhalle denn auch zu bunt und entschuldigte sich öffentlich für eine "indiskutable Vorstellung" seiner Truppe. Dabei hatten vor dem Anpfiff gerade die Hausherren allen Grund zum Jammern. Die personelle Lage machte es notwendig, dass die Bergischen mit Christop Krenzel auf einen 42-jährigen Akteur aus der Oberliga-Reserve zurückgreifen mussten, und dass Tim Zulauf sechs Stunden vor dem Anpfiff von seinem Comeback erfuhr. Ausgerechnet diese beiden Spieler hatten dann auch noch erheblichen Anteil am in der zweiten Halbzeit herausgespielten Kantersieg der Solinger. Der eine erzielte sechs Treffer (Zulauf), der andere hielt gegen die Augustdorfer Youngster in der Deckung die Fäden zusammen (Krenzel). Dazu kam, dass Torwart Gerrie Eylers einen Schokoladentag erwischte und im zweiten Durchgang 21 der 31 Würfe abwehrte. "Ich fands einfach nur geil", verfiel SG-Trainer Heino Kirchoff in Euphorie.

Die Augustdorfer dagegen hatten mit sich gewaltig zu kämpfen. 15 Treffer in 60 Minuten, vier allein in den ersten fünfeinhalb Minuten. Zahlen, die das ganze Dilemma verdeutlichen. "In der zweiten Halbzeit sind wir nur blind angerannt. Wie wir uns präsentiert haben, das war einfach nur krass. Da fehlte jegliche Einstellung, und das geht mir gewaltig gegen den Strich", fand von Boenigk offene Worte. Zum Schluss ging es allein um Schadensbegrenzung. "Das ist - mit Ausnahme des Hildesheim-Spiels - die traurige Fortsetzung unserer Auswärtsvorstellungen. Ich weiß wirklich nicht, wo die Spieler mit ihren Gedanken sind", schüttelte von Boenigk mit dem Kopf.

Die HSG Augustdorf/Hövelhof kann froh sein, in eigener Halle so viele Punkte gesammelt zu haben. Denn auswärts gibt es zumindest mit dieser Leistung keinen Blumentopf zu gewinnen. Wie gut, dass in dieser Woche das nächste Heimspiel im Kalender steht. Doch die Musketiere haben es verpasst, für das immer brisante OWL-Derby gegen Spenge Werbung in eigener Sache zu betreiben.
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