Böse Überraschung für Handball-Zweitligist HSG Augustdorf/Hövelhof zu Ostern: Erneut patzten die Musketiere in einem Auswärtsspiel und verloren gestern Abend beim TV Emsdetten mit 24:26 (12:8).

Dabei wurde Trainer Diethard von Boenigk im Verlauf der Begegnung an so manche Situation aus den vergangenen Spielen erinnert: Wieder lag die HSG zur Pause eines Auftritts in fremder Halle vorn (diesmal gar mit vier Treffern), wieder reichte es nicht zu einem doppelten Punktgewinn. Wieder stand die Deckung prächtig und ließ lediglich 26 Treffer zu. Wieder unterliefen den Gästen etliche technische Fehler. Zudem leisteten sich die Augustdorfer diesmal auch noch den Luxus, einen komfortablen 19:14-Vorsprung in den letzten 13, 14 Minuten zu verspielen. "Wenn Doofheit weh tun würde, dann würden wir die gesamte Osterzeit über nur aua, aua, aua schreien", fand von Boenigk klare Worte.

Denn spielentscheidend waren die letzten zehn Minuten, als seine Mannschaft in eigener Unterzahl zu früh die Bälle verlor und viel zu schnell abschloss. Die Folge: Bei zwei Fehlabgaben von Rico Bonath sprintete Pierre Limberg dazwischen und erzielte zwei Gegenstoßtore. Wenig später wurde auch Christian Grunows Fehlpass in einen weiteren Emsdettener Treffer umgemünzt.

"Spielen wir in den letzten Minuten unseren Streifen nur halbwegs weiter, dann ist hier 'was zu machen", ärgerte sich der Coach. So aber hielt Hektik Einzug, die voll besetzte Halle wachte auf, die Hausherren gingen beim 22:21 erstmals im Spiel in Führung und die HSG stand erneut mit leeren Händen da. "Das war absolut überflüssig", schüttelte Diethard von Boenigk mit dem Kopf. Wieder einmal hatten die Musketiere eine Riesenchance vertan.

Dabei hatten sie den Gegner bis in die Schlussphase hinein sehr gut im Griff. Die Torhüter Ronny Krüger (2) und Rene Selke (3) krönten die gesamte Deckungsarbeit auch mit fünf abgewehrten Siebenmetern. Allein das war gestern Abend zu wenig, weil sich die Offensive im Spielaufbau und im Abschluss gegen einen hochmotivierten Gegner häufig nicht clever genug anstellte.