"Wir lernen noch". Ohne Emotionen nahm Nicolai Pirgov, Trainer der Handball-Nationalmannschaft Angolas, die Niederlage beim Zweitligisten HSG Augustdorf / Hövelhof zur Kenntnis. Dass die Schüler vom anderen Kontinent dennoch ihre Hausaufgaben gemacht hatten, demonstrierten sie trotz des 25:28 (15:14) über weite Strecken der 60 Minuten.

Mit afrikanischer Gelassenheit setzten die Spieler des WM-Teilnehmers ihren Lernprozess am Inselweg fort. Erst 25 Minuten vor dem Anwurf schlenderten Trainer und Spieler gemütlich durchs Foyer in die Kabine. Ebenso gemächlich begann die Truppe anschließend ihr Aufwärmprogramm. Als dann mit 30-minütiger Verspätung der Anpfiff des freundschaftlichen Vergleichs vor etwa 250 Zuschauern ertönte, waren die Angolaner hellwach und überraschten die verdutzten Musketiere ein ums andere Mal. Die agierten in der ersten Halbzeit erschreckend schwach und verhinderten erst in den letzten Minuten eine Schlappe. "Es war eine nette Abwechslung, aber ansonsten nicht dsa, was sich ein Trainer vorstellt", so HSG-Coach Diethard von Boenigk. Sein Kollege Pirgov ergänzte: "Bei der WM sieht das bei uns anders aus. Dann ist die Ehre da, zu zeigen, was man kann."

Haupttorschützen der HSG Augustdorf / Hövelhof waren Benedikt Schindelhauer (7) und Stefan Dessin (4), bei Angola trafen Manuel Dias (5) und José Pereira (5/3) am häufigsten ins Schwarze.