Als die WDR-Fernsehleute ihre Kamera in Position gebracht hatten, dürften sie fast ausnahmslos freudige Gesichter gefilmt haben. Schließlich konnte der Zeitpunkt gar nicht besser gewählt werden. Die fünf Spieler der HSG Augustdorf / Hövelhof, die auch für den TBV Lemgo spielberechtigt sind, standen einen Tag nach dem Fredenbeck-Erfolg im Mittelpunkt eines Beitrages, der heute Nachmittag über die Mattscheibe flimmert. Die Musketiere selbst sind da bereits auf dem Weg zum Gastspiel bei der SG Achim / Baden.

"Wenn die Bustüren wieder aufgehen, müssen wir schon an Achim denken", hatte Trainer Diethard von Boenigk bei der Rückfahrt aus Fredenbeck seinen Jungs ein Warnzeichen gegeben. Denn: "Achim hat im ersten Heimspiel gegen Spenge taktisch beachtlich gespielt und profitiert von seiner Aufstiegseuphorie." Uwe Inderthal, Trainer des Zweitliga-Neulings, nahm die Musketiere in Fredenbeck persönlich unter die Lupe und dürfte gerade von der HSG-Abwehrleistung angetan gewesen sein. Die Angriffseffektivität der Augustdorfer lag lediglich bei 44 Prozent - dennoch reichte es zu einem doppelten Punktgewinn. Dafür hat von Boenigk zwei Erklärungen: "Zum einen muss die Defensivabteilung hervorragend gearbeitet haben, zum anderen lag es an der Leistung des Gegners, die nichts mit der Zweitligaspitze zu tun hatte."

Auf der anderen Seite sprechen zwei weitere Zahlen für die HSG. Lag die Effektivität von Rolf Hermann und Benedikt Schindelhauer im ersten Spiel bei nur 25 Prozent, so erhöhte sie sich am Mittwoch auf 70 Prozent. Von Boenigk: "Individuell haben wir uns gesteigert." Und nimmt man dann noch das "Luxusproblem" mit drei erstklassigen Torhütern (Kern, Krüger, Selke) hinzu, ist der HSG auch heute etwas zuzutrauen. "Aber", so von Boenigk, "die Voraussetzungen bleiben. Wir gehen nicht als Favorit ins Spiel."

Bleibt außerdem noch die Hoffnung, den Gegner mit einem Joker zu überraschen zu können. Denn auch Sven-Sören Christophersen dürfte erstmals im Kader der HSG Augustdorf / Hövelhof stehen.