Augustdorf / Hövelhofs Udo Schildmann ist ein eher vorsichtiger Zeitgenosse. Dem Teammanager des Handball-Oberligisten liegt es fern, einen Gegner zu unterschätzen. So verwundert es nicht, dass Schildmann auch den vermeintlich schwächeren Aufsteiger HSG Gütersloh im Vorfeld respektvoll als starken und unbequemen Kontrahenten eingestuft hatte.

Er sollte Recht behalten. Die Sandhasen taten sich am Samstagabend in der Witex-Halle 55 Zeigerumdrehungen lang extrem schwer und schafften es erst in den letzten fünf Minuten, den Gast endgültig zu distanzieren und mit einem 35:31 (15:14) auf die kurze Heimreise zu schicken. „Das war ein ganz hartes Stück Arbeit“, atmete Udo Schildmann nach dem Abpfiff kräftig durch. Schließlich verschliefen die Mannen aus der Senne die Anfangsphase komplett, gerieten so mit 2:6 (8. Spielminute) und 4:7 (11.) ins Hintertreffen. Erst nach einer Viertelstunde sorgte Balazs Imre für die erste Führung (8:7), die bis zum Pausentee (15:14) gehalten werden konnte.

Doch der erste Teil des zweiten Durchgangs war erneut nicht der der gastgebenden Kemeny und Co.. Gütersloh wurde durch zahlreiche technische Fehler aufgebaut, bekam langsam Oberwasser und warf sich zu 19:16- (Minute 36), 21:17- (39.) und 24:20-Führungen (45.). Nicht wenige der rund 500 Zuschauer beschlich zu diesem Zeitpunkt sicherlich ein ungutes Gefühl.

Aber Augustdorf / Hövelhof rappelte sich wieder auf. Christoph Bauerkamp parierte einige hochkarätige Tormöglichkeiten, Stanislav Lutschizki führte nun glänzend Regie und als Lasse Bracksiek in Minute 55 zum 31:29 traf, bogen die Hausherren endgültig auf die Siegerstraße ein. Am Ende prangte in großen, roten Lettern ein 35:31 von der Anzeigetafel und Teammanager Schildmann bilanzierte: „Ein solcher Sieg gibt Auftrieb. Das Spiel hat allerdings auch gezeigt, dass wir in der Abwehr noch einiges an Arbeit vor uns haben.“